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Selbstständigkeit in der IT-Branche
Die Finanzierung des neuen IT-Unternehmens
Jede Umfrage nach Ursachen für die Aufgabe von Gründungsplänen, nach Ursachen für das Scheitern von Unternehmensgründungen und nach den größten Problemen junger Unternehmen in der Anfangsphase endet mit einem Spitzenreiter: Die Finanzierung neuer und junger Unternehmen ist besonders schwer.
Notwendige Ausgaben
In der IT-Branche kommt es den IT-Unternehmern zugute, dass für die meisten Geschäftsideen nur wenige Investitionen notwendig sind, das Finanzierungsvolumen also relativ gering ist. Bei der Betrachtung der gesamten Gründungsphase werden allerdings einige Ausgaben vergessen, die nicht für ein Auto, ein Telefon, einen PC und ein Büro ausgegeben werden müssen:
- Der Aufbau eines Kundenstamms verursacht Kosten. Adressen müssen gekauft werden, Messen werden besucht, Websites werden aufgebaut und Werbung muss bezahlt werden.
- In vielen Fällen müssen die IT-Unternehmer bereits nach kurzer Zeit Weiterbildungsmaßnahmen besuchen. Das kostet Zeit und Geld.
- Zwischen der Leistungserbringung und dem ersten Zahlungseingang vergeht viel Zeit. In der Zwischenzeit fallen Lebenshaltungskosten an, die aus der vorhandenen Liquidität bezahlt werden müssen.
- Gerade in der Anfangszeit werden die Aufträge nicht immer ausreichend und rechtzeitig zu Erlösen führen. Für die Fortführung des Unternehmens darüber hinaus muss Liquidität vorhanden sein.
Finanzmittelquellen
Für die auch in der IT-Branche notwendigen Finanzmittel zur Unternehmensgründung gibt es drei Quellen. Eigenkapital muss vorhanden sein, sonst wird das Engagement des jungen IT-Unternehmers nicht ernst genommen. Fremdkapital als zweite Quelle ist nur schwer zu besorgen. In der Regel werden von den Geldgebern (den Banken) Sicherheiten verlangt.
Praxis-Tipp:
In Zusammenhang mit Hightech-Gründungen ist oft von Wagniskapital die Rede. Privatpersonen oder Fonds beteiligen sich ohne umfangreiche Sicherheit an jungen Unternehmen aus erfolgversprechenden Branchen. Für wirkliche Newcomer ist der Weg zu dieser Finanzierung aber sehr schwer. In der Regel werden zumindest einige Jahre alte Unternehmen auf diese Art finanziert. Deren Aktivitäten sind besser einzuordnen. Auf diese Mittel sollten sich Existenzgründer nicht verlassen.
Fördermittel
Wichtig für junge Unternehmen in der IT-Branche sind die Fördermittel, die von der EU, dem Bund, den Ländern und Kommunen bereitgestellt werden. Dabei können IT-Unternehmen wieder besonders profitieren. Gerade Gründungen und junge Unternehmen aus den zukunftsorientierten Branchen werden gerne gefördert. Dazu gehören auch die Informationsverarbeitung, die Kommunikation und die Informationstechnologie. Erste Informationen finden sich auf der Internetseite der KfW-Bank. In vielen Kommunen werden Hightech-Unternehmen auch durch besonders günstige Büro- und Werkstattmieten unterstützt. Gründerzentren gibt es in vielen Städten, oft mit der Konzentration auf die zukunftsträchtigen Branchen.