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Industrie 4.0 – die Gefahren der Digitalisierung am Arbeitsplatz
Die Digitalisierung hält mit extrem hoher Geschwindigkeit weiterhin Einzug in unsere Leben. Das gilt nicht nur für den privaten Bereich, sondern auch für die Arbeitswelt. Hier sollen durch digitale Lösungen unter anderem Arbeitsabläufe erleichtert und Distanzen abgebaut werden. Das Internet macht es möglich, dass die Welt immer kleiner wird und man Länder- und Kontinentübergreifend miteinander arbeiten kann.
Allerdings hat dieser digitale Wandel nicht nur Vorteile. Die ständige Erreichbarkeit von Mitarbeitern, Probleme mit dem Datenschutz oder der Verlust und das Nichtwertschätzen von Arbeitskräften sorgt für Probleme im Job.
Thema Industrie 4.0 – die Gefahren der Digitalisierung am Arbeitsplatz: Übersicht
- Home-Office und die Erreichbarkeit
- Computer und Datenschutz
- Gefahr für Arbeitnehmer durch soziale Medien
- Entwertung von Leistungen
Home-Office und die Erreichbarkeit
In vielen Unternehmen ist es heutzutage üblich, dass man seine Arbeit von zu Hause aus verrichten kann. Vor allem in Bürojobs macht das Sinn, da ein Laptop viel leichter transportierbar ist als eine Werkbank. Was sich nach einem deutlichen Vorteil anhört, kann allerdings auch Nachteile haben. Die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben verschwimmen. Das bedeutet auch, dass man seine Arbeit mit in die eigenen vier Wände nimmt und man dadurch schlechter entspannen kann.
Generell konnten Experten feststellen, dass durch diese zunehmende digitale Erreichbarkeit stressbedingte Erkrankungen in den vergangenen Jahren zugenommen haben. Laut einer Studie der Bertelsmanns Stiftung aus dem Jahr 2015 litt damals jeder dritte Arbeitnehmer in Deutschland unter berufsbedingtem Stress. Vor allem die Angestellten, die ständig erreichbar sind und dadurch immer neue Aufgaben erfüllen müssen, leiden unter dieser steigenden Belastung. Die Folgen können Burn-Out oder Depression sein.
Dagegen kann man gezielt mit Pausen vorgehen. Nicht nur bei der Arbeit, sondern auch nach Feierabend sollte man das Diensthandy oder den Laptop ausschalten und sich anderen Themen widmen. Nur so findet man die Entspannung, um etwaige Stresserkrankungen verhindern zu können. Jedoch sollte man die Kollegen und den Chef im Vorfeld darauf hinweisen, zu welchen Zeiten man erreichbar ist.
Computer und Datenschutz
Gerade dann, wenn man im Home-Office oder von unterwegs aus arbeitet, kann mit dem Thema Datenschutz nicht vorsichtig genug umgegangen werden. Nicht nur könnten, beispielsweise bei der Arbeit im Zug, sensible Daten von Dritten ausgespäht werden, das Smartphone, Tablet oder Laptop könnten auch gestohlen werden. Neben einem sicheren Kennwort, das den Computer sperrt, empfiehlt es sich diese Geräte zu versichern. So ist man sogar bei Dienstreisen im Ausland, zumindest was den Verlust angeht, geschützt.
Aber auch der Arbeitgeber muss einige Hürden in Sachen Datenschutz nehmen. Der Chef muss nämlich gewährleisten, dass die Daten des Arbeitnehmers beim Unternehmen sicher sind. Genauso müssen Arbeitgeber sicher sein können, dass ihre Angestellten keine empfindlichen Informationen aus der Firma weitergeben und sie vor allem vor der Konkurrenz fernhalten. Viele Firmen bieten ihren Mitarbeitern in diesem Zusammenhang an, entsprechende Fortbildungen zum Thema Datenschutz zu besuchen.
Gefahr für Arbeitnehmer durch soziale Medien
Wer bei Facebook, Instagram, Twitter und Co. angemeldet ist, gibt zwangsläufig Informationen über sich preis. Mal mehr, mal weniger öffentlich, was ganz von den Einstellungen des jeweiligen Profils abhängt. Macht man zu viel von sich publik, entwickelt man sich möglicherweise rasch zu einem gläsernen Arbeitnehmer. Wenn Mitarbeiter nicht aufpassen, können die sozialen Medien sogar ihrer Karriere schaden. Personaler grasen beispielsweise vor einem Einstellungsgespräch häufig die Social Media Profile der Bewerber ab. Falls sie dort etwas finden sollten, das ihnen nicht zusagt, hat man möglicherweise seine Chance vertan.
Auch bereits Angestellte können in Schwierigkeiten geraten, wenn sie zu offenherzig mit ihren Profilen umgehen. Ein Beispiel: Postet ein Freund auf Facebook etwas in meiner Chronik, wie „du hast gestern wirklich von allen am meisten gesoffen“ und wenn man am Tag darauf der bei der Arbeit wirklich nicht leistungsfähig ist oder sogar zu Hause bleibt, kann das Konsequenzen haben, wenn der Chef oder die Kollegen etwas davon mitbekommen.
Hier schützen die Privatsphäre-Einstellungen der sozialen Medien. Die sollte man wirklich genau überprüfen, sodass auch nur Menschen private Posts verfolgen können, die sie wirklich sehen sollen und dürfen.
Außerdem sollte man sich wirklich gut überlegen, ob man seinen Chef als Facebook-Freund hinzufügt und Arbeitgeber sollten auf der anderen Seite keine Freundschaftsanfragen verschicken.
Entwertung von Leistungen
Moderne Technik macht die Arbeit von Menschen in vielen Bereichen überflüssig. Immer mehr Tätigkeiten, die bis vor einigen Monaten oder Jahren noch von Menschen übernommen wurden, werden mittlerweile von Robotern oder Computern ausgeführt. Beispielsweise verlieren Berufe wie der Bankangestellte, der Verkäufer oder auch der Mechaniker zunehmend an Wert oder werden komplett überflüssig.
Bestes Beispiel ist die stetig steigende Beliebtheit von Online-Shops. Aufgrund des großen Angebots und günstiger Preise ist es für stationäre Einzelhändler deutlich schwieriger geworden, sich am Markt zu halten. Verkäufer werden obsolet, weil deren Aufgabe bereits vom Smartphone übernommen wird.
Hier müssen die Einzelhändler selbst aktiv werden und versuchen, ihren potentiellen Kunden ein Einkaufserlebnis zu bieten und mit kompetenter Beratung zu trumpfen. Nur so können potentielle Käufer angelockt und gehalten werden, denn die Waren können sie sich häufig selbst online beschaffen.
Trotz dieser ganzen Kritikpunkte, sollte die Digitalisierung jedoch nicht nur verteufelt werden. Immerhin nimmt sie Arbeitnehmern auch Tätigkeiten ab, die bisher mehr Zeit gekostet hatten. Es bleibt abzuwarten, was die Zukunft für die Industrie 4.0 noch bringt. Schließlich soll die Digitale Welt Erleichterung bringen und nicht mehr Probleme schaffen.
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