Alternative Finanzierungsmöglichkeiten im Überblick

Private Equity

Der Begriff Private Equity stammt ursprünglich aus den USA und bezeichnet privates Beteiligungskapital. Private Equity bildet damit das Gegenstück zu Public Equity, bei dem es sich um börsengehandeltes Beteiligungskapital handelt. Private Equity umfasst neben Venture Capital auch Mezzanine-Finanzierungsinstrumente und Buy Outs.

Private Equity wird nicht börsennotierten Unternehmen von privaten oder institutionellen Investoren in Form von wirtschaftlichem Eigenkapital oder eigenkapitalähnlichen Mitteln zur Verfügung gestellt. Dabei wird in der Regel auf die Stellung von Sicherheiten verzichtet. Das Kapital wird über einen befristeten Zeitraum zur Verfügung gestellt, die Laufzeit beträgt zwischen drei und zehn Jahre.

Die Anlässe zum Einsatz von Private Equity reichen von der Frühphasenfinanzierung über die Expansions- und Wachstumsfinanzierung bis hin zu besonderen Finanzierungsanlässen. Bei den Kapitalnehmern handelt es sich in erster Linie um kleine und mittlere Unternehmen.

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Venture Capital

Der aus den USA stammende Begriff Venture Capital bezeichnet die Bereitstellung von haftendem Eigenkapital oder eigenkapitalähnlichen Mitteln. Die Bereitstellung des Kapitals ist zeitlich begrenzt, die Laufzeit beträgt in der Regel drei bis zehn Jahre und wird vertraglich fixiert. Auf die Stellung von Sicherheiten seitens des Kapitalnehmers wird im Gegenzug aber weitestgehend verzichtet. Eine Bereitstellung von Venture Capital wird in erster Linie von den Wachstumschancen des Unternehmens und der daraus resultierenden Rendite abhängig gemacht. Venture Capital wird zur Finanzierung früher Unternehmensphasen, Wachstumsphasen sowie zu besonderen Finanzierungsanlässen verwendet.

Kapitalnehmer sind meist junge, innovative Unternehmen aus dem Technologiebereich, die nicht börsennotiert sind. Diese kleinen und mittleren Unternehmen haben ein sehr hohes Wachstumspotential, aber gleichzeitig auch ein sehr hohes Ausfallrisiko.

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Business Angels

Als Business Angels („Geschäftsengel“) bezeichnet man vermögende Privatpersonen, die innovativen Gründern bzw. jungen, innovativen Unternehmen Kapital und unternehmerisches Know-how zur Verfügung stellen. Sie investieren Teile ihres privaten Vermögens direkt und ohne die Hilfe eines Intermediärs in ein Unternehmen und erhalten im Gegenzug Unternehmensanteile.

In der Regel haben Business Angels entweder Gründungs- oder Management-Erfahrung, in den meisten Fällen sogar beides. Sie verfügen daher meist über umfassende kaufmännische Kenntnisse und über ein großes Netzwerk.

Business Angels investieren vor allem in den frühen Lebensphasen eines Unternehmens. Sie unterstützen ein Unternehmen nicht nur mit Kapital, sondern stehen ihm darüber hinaus auch mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung, zum Beispiel in Form von Coachings, zur Seite. Diese Unterstützung verschafft dem Unternehmen so einen zusätzlichen, meist unbezahlbaren Mehrwert.

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Mezzanine-Finanzierung

Der Begriffe Mezzanine-Finanzierung steht als Oberbegriff für Finanzierungsinstrumente, die aufgrund ihrer rechtlichen und wirtschaftlichen Charakteristika bilanziell zwischen Eigenkapital und Fremdkapital einzuordnen sind. Oftmals werden diese Finanzierungsinstrumente daher auch als hybride Finanzierungsformen bezeichnet. Mezzanine-Kapital ist also keine eigenständige Finanzierungsform, sondern setzt sich aus bereits bekannten Finanzierungsinstrumenten zusammen.

Grundsätzlich ist diese Finanzierungsmöglichkeit vor allem für solche Unternehmen von Interesse, die hohe Wachstumsziele verfolgen und dafür viel Kapital benötigen. Allerdings sollte das Unternehmen eine solide Ausgangsposition haben. Neben hohem Wachstumspotential sollte es auch über eine sehr gute Eigenkapitalrendite, eine hohe Ertragskraft sowie eine gute Marktposition verfügen.

Typische Einsatzbereiche sind Management-Buy-Outs. Aber auch bei der Finanzierung von Wachstumsstrategien, Projekten, Akquisitionsstrategien oder zur Vorbereitung des Börsengangs wird Mezzanine-Kapital eingesetzt.

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Factoring

Für den Mittelstand sind Forderungsausfälle nur schwer zu verkraften und greifen die Substanz des Unternehmens an. Eine alternative Finanzierungsform, die Unternehmen hilft, sich gegen solche Ausfälle abzusichern, ist das so genannte Factoring.

Factoring stammt ursprünglich aus den USA und kommt seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts in Deutschland zum Einsatz. Eine passende deutsche Übersetzung für den Begriff Factoring wurde bislang noch nicht gefunden.

Unter Factoring versteht man den fortlaufenden Ankauf von kurzfristigen Geldforderungen aus Waren- und Dienstleistungen. Dabei tritt ein Unternehmen seine kurzfristigen Forderungen gegenüber seinen Abnehmern an ein anderes Unternehmen ab, das dann wiederum die Forderungen beim Schuldner eintreibt.

Der Einsatz von Factoring kann für ein Unternehmen verschiedene Vorteile mit sich bringen. Von besonderer Bedeutung ist aber sicherlich die Absicherung vor Forderungsausfällen durch das Factoring-Institut und die damit verbundene Bereitstellung des Gegenwertes der angekauften Forderungen. Der Factoring-Kunde ist somit gegen Zahlungsausfälle seitens seiner Debitoren abgesichert.

Weitere Informationen zum Thema Factoring auf förderland finden Sie in der Rubrik "Factoring".

Leasing

Gerade für den Mittelstand hat sich Leasing in den letzten Jahrzehnten zu einer echten Alternative zum klassischen Bankkredit entwickelt. Unter Leasing versteht man die Überlassung eines Investitionsgutes zum Gebrauch über einen Zeitraum gegen Entgelt.

Der Unterschied zum klassischen Mietvertrag besteht darin, dass ein Leasing-Vertrag Elemente enthält, die über die reine Gebrauchsüberlassung des Leasing-Gegenstandes hinausgehen. Aufgaben die üblicherweise in den Verantwortungsbereich des Vermieters fallen, werden hier auf den Mieter bzw. den Leasing-Nehmer übertragen. Diese zusätzlichen Pflichten sind beispielsweise Wartungs- oder Instandsetzungsleistungen, Reparaturen oder Versicherungen.

Da die Leasing-Gesellschaft die Finanzierung des Objektes übernimmt, entsteht für den Leasing-Nehmer ein breiterer finanzieller Handlungsspielraum für künftige Entscheidungen. Zudem werden die Abhängigkeiten von Kreditinstituten verringert. Da die Leasing-Raten parallel zur Nutzung des Gegenstands anfallen, finanziert sich das Leasing-Objekt quasi selbst (Effekt/Kostenkongruenz). Auch die Eigenkapitalquote sowie der Verschuldungsgrad des Unternehmens verändern sich nicht aufgrund des Leasings.

Weitere Informationen zum Thema auf förderland finden Sie in der Rubrik "Leasing".

Fazit

Welches Finanzierungsinstrument für ein Unternehmen geeignet ist, liegt letztlich im Ermessen des Unternehmens selbst. Dabei ist zu berücksichtigen, ob die Ziele die das Unternehmen verfolgt, mit der Finanzierungsform vereinbar sind. Also stellt sich immer die Frage: Lassen sich die Unternehmensziele bzw. die Ziele der Gründer/ Unternehmensinhaber – dazu können bspw. Unabhängigkeit des Unternehmens, Liquidität, Wachstum oder Sicherheit gehören -  mit dem gewählten Finanzierungsinstrument realisieren?

Dazu gesellt sich natürlich auch die Frage, für welchen Zweck die Mittel benötigt werden. Zu den strategischen Entscheidungen, die eine Finanzierung erfordern gehören unter anderem die Wachstumsfinanzierung, die Investitions- und Akquisefinanzierung und die Projektfinanzierung. 

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