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Informelles Venture Capital
Private VC-Anbieter - informelles Venture Capital
Das Kapital, das private Venture Capital-Geber zur Verfügung stellen, wird dem informellen Beteiligungskapital zugerechnet. Die Bezeichnung informell soll in diesem Zusammenhang nicht auf die Abwesenheit vertraglicher Vereinbarungen, sondern auf den geringen Organisationsgrad dieses Bereiches des Venture Capital-Marktes hinweisen.
Private Venture Capital-Anbieter investieren direkt in ein Unternehmen, hier ist der Kapitalgeber mit dem Anbieter gleichzusetzen.
Familie und Freunde (family and friends)
Familie und Freunde von Unternehmensgründern stellen eine nicht zu vernachlässigende Finanzierungsquelle für Gründer und junge Unternehmer dar. In der Regel werden von dieser Investorengruppe eher kleinere Beträge bereitgestellt. Sie werden vor allem in den frühen Lebensphasen des Unternehmens eingesetzt, da hier der Kapitalbedarf noch nicht so hoch ist. Angefangen bei ungefähr 10.000 Euro können die Investitionen bis zu einer Million Euro reichen, was aber eher selten der Fall ist. Die durchschnittliche Investitionssumme beträgt jedoch ca. 200.000 Euro.
Der Vorteil bei diesen Kapitalgebern ist, dass keine neuen Kontakte geknüpft werden müssen und der Gründer seitens der Investoren einen Vertrauensvorschuss erhält. Meist kann die Rückzahlung der Mittel flexibel gestaltet werden, was den Gründern größeren Spielraum bei der Kapitalbedarf ermöglicht. Aber auch Freunde und Familie erwarten eine Rendite aus ihrer Investition. Die Erwartungen fallen bei ihnen aber geringer aus als bei institutionellen Investoren. Daneben sind aber auch altruistische Motive für die Bereitstellung des Kapitals anzuführen.
Die Nähe zu den Investoren kann sich für die Unternehmer aber auch negativ auswirken. Familie und Freunde haben andere Möglichkeiten Druck auf die Unternehmer auszuüben als andere Investoren.
Bei diesen Investoren wird oftmals von einer Abwesenheit vertraglicher Regelungen zwischen Kapitalgeber und Kapitalnehmer ausgegangen, dies muss aber nicht zwingend der Fall sein. Die Investoren werden oftmals auch am Unternehmen beteiligt, zum Beispiel als stille Gesellschafter. Mit der Kapitalbereitstellung ist kein Beratungs- und Betreuungsangebot verbunden, es handelt sich bei dieser Gruppe von Kapitalgebern daher um passive Privatinvestoren.
Business Angels
Als Business Angels ("Geschäftsengel") bezeichnet man vermögende Privatpersonen, die innovativen Gründern bzw. jungen, innovativen Unternehmen Kapital und unternehmerisches Know-how zur Verfügung stellen. Sie investieren Teile ihres privaten Vermögens direkt und ohne die Hilfe eines Intermediärs in ein Unternehmen und erhalten im Gegenzug Unternehmensanteile. Business Angels sind aber nicht hauptberuflich oder gewerblich als Kapitalgeber tätig.
Business Angels investieren vor allem in den frühen Lebensphasen eines Unternehmens. Die Fokussierung auf eine Beteiligung in der Frühphase liegt darin begründet, dass der Kapitalbedarf eines Unternehmens in seiner Anfangsphase noch überschaubar ist, so dass für Venture Capital-Gesellschaften eine Zusammenarbeit eher uninteressant erscheint. Das Investitionsvolumen beträgt in der Regel maximal 150.000 Euro.
Das Betreuungsangebot eines Business Angels umfasst neben der Vermittlung von Management-Know-how auch die Vermittlung von Kontakten und die Unterstützung beim Aufbau eines eigenen Netzwerks. Da Business Angels meist in Branchen investieren, in denen sie bereits Erfahrungen sammeln konnten, können sie den Unternehmen oftmals auch mit branchenspezifischem Wissen zur Seite stehen. Aus diesem Grund zählen Business Angels zu den aktiven Privatinvestoren.
Weitere Infos zum Thema "Business Angels" finden Sie in der Rubrik "Business Angels".