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Allein im Förderdschungel?

Die Förderlandschaft in Deutschland gleicht einem Dschungel: Wer sich einen Weg bahnen will, stößt auf viele Hindernisse. Fördermittel für Gründer gibt es bei der EU, dem Bund und den Ländern. Acht Tipps, damit Sie sich in diesem Dschungel besser zurechtfinden.

Förderdatenbank des Bundes

Ein erster Einstieg: Schauen Sie sich die Förderdatenbank an, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ins Netz gestellt hat. Die Datenbank vermittelt einen guten Überblick, wo es in Deutschland Fördermittel für Gründer gibt. Sie können sie leicht nutzen, selbst wenn Sie keine Vorkenntnisse in Sachen Wirtschaftsförderung haben. Denken Sie aber auch an das breit gefächerte Beratungsangebot, das Verbände oder Kammern auf die Beine gestellt haben. Denn viele Fragen sind zu klären, bevor Sie einen staatlichen Fördertopf in Anspruch nehmen.

Gründercoaching Deutschland

Sie wollen Ihren Businessplan optimieren? Oder Markt- und Vertriebsstrategien entwickeln? Dann sind Sie beim "Gründercoaching Deutschland" richtig. Voraussetzung: Seit der Gründung oder Übernahme sind keine fünf Jahre vergangen. Die Mittel für das Gründercoaching kommen aus dem "Europäischen Sozialfonds", zuständig ist in Deutschland die KfW-Bankengruppe (KfW). Sie hat Regionalpartner, zum Beispiel die örtlichen Industrie- und Handelskammern (IHK) oder die Handwerkskammern (HWK). Bei diesen Institutionen beantragen Sie das "Gründercoaching".

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa)

Nicht nur Abwrackprämien: Sie holen sich Rat bei einem Unternehmensberater – und das Bafa beteiligt sich an den Kosten: Der Zuschuss beträgt in den alten Bundesländern 50 Prozent (maximal 1.500 Euro); in den neuen Bundesländern sind es 75 Prozent (maximal 1.500 Euro). Bei der Beratung können sehr unterschiedliche Themen auf der Tagesordnung stehen, u. a. Qualitätsmanagement, Mitarbeiterbeteiligung oder Außenwirtschaft. Es kann aber auch um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehen. Wer darf einen Antrag stellen? Kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sowie Angehörige freier Berufe. Ein Jahr sollten Sie bereits am Markt sein.

Fördermittel der Bundesländer

Ihr Bundesland ist sicher dabei: Fördermittel gibt es auch auf Länderebene, zum Beispiel in Baden-Württemberg. Das Programm heißt „Starthilfe Baden-Württemberg“ und wendet sich an Gründer sowie Menschen, die einen Betrieb übernehmen oder eine tätige Beteiligung halten. Geld bekommen Sie als Darlehen mit einer Laufzeit von acht Jahren. Zwei Jahre sind tilgungsfrei, der Zins beträgt effektiv 4,93 Prozent. Auf diese Weise fördert das Land Ihre Investitionen -  mit bis zu 100.000 Euro.

High-Tech Gründerfonds

Haben Sie einen neuen Chip entwickelt? Der High-Tech Gründerfonds wäre die richtige Adresse. 500.000 Euro Risikokapital erhalten jeweils rund 300 Unternehmensgründungen im High-Tech-Bereich. Sie sind für die Markteinführung gedacht; in einer zweiten Finanzierungsrunde bekommen ausgewählte Unternehmen weitere 500.000 Euro. Das Volumen des Fonds beträgt rund 272 Millionen Euro. Außerdem hat der High-Tech Gründerfonds ein bundesweites Netzwerk aufgebaut, um Sie in allen wichtigen Wachstumsphasen zu begleiten. Dazu gehören: Forschungseinrichtungen, Kompetenzzentren, Businessplan-Wettbewerbe, professionelle Coaches sowie Kapitalgeber wie Beteiligungsgesellschaften oder Seedfonds.

Europäische Investitionsbank (EIB)

Sie will keine Gewinne erzielen – die Europäische Investitionsbank (EIB). Daher kann sie als öffentliche Bank zinsgünstige Darlehen vergeben. Ihre Zinssätze decken nur die Kosten der Mittelbeschaffung ab, sowie ihre Ausgaben für die Verwaltung. Die EIB gewährt keine Zuschüsse, aber langfristige Kredite, um Investitionen zu finanzieren. Wenn Sie im Energie-, Industrie- und Infrastruktursektor tätig sind, ist die europäische Bank die richtige Adresse. Die EIB fördert u. a. alternative Energiequellen, Vorhaben der Luftfahrtindustrie oder kleine und mittlere Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen. Generell gilt: "Um für eine Finanzierung durch die EIB in Betracht zu kommen, muss ein Projekt den wirtschaftspolitischen Zielen der EU dienen."

Europäischer Investitionsfonds (EIF)

Kennen Sie den Europäischen Investitionsfonds (EIF)? Er gehört zur EIB und ist darauf spezialisiert, kleine und mittlere Unternehmen zu fördern. Ihnen gewährt der Fonds Kreditgarantien, außerdem arbeitet er als Dachfonds auf dem Markt für Risikokapital. So schaltet der EIF immer Institutionen dazwischen, wenn er eine Finanzierung abwickelt. 2005 hatte der EIF rund 3,2 Milliarden Euro investiert – und war mit diesem Geld an etwa 217 Fonds beteiligt. Ein Schwerpunkt lag auf High-Tech- und Frühphasenfonds. Mit diesem Engagement trug der EIF dazu bei, dass auch private Finanzierungsmittel leichter geflossen sind.

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Ein Beitrag von Ingo Leipner

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