Da auch der Staat an einer innovativen Kultur der Gründungen interessiert ist, die langfristig Wachstum und Steuereinnahmen versprechen, werden längst Zuschüsse an die Beteiligten ausgegeben. Doch welche finanziellen Chancen sind damit tatsächlich verbunden und worauf ist aus der Sicht der Gründer zu achten?
Der Überblick fällt schwer
Der deutsche Staat und die EU haben in den vergangenen Jahren viel getan, um Gründerinnen und Gründer auf ihrem Weg zu unterstützen. Auf diese Art und Weise entwickelten sich in den letzten Jahren etwa 2.000 verschiedene Förderprogramme. Von all diesen versprechen sich die jungen Unternehmer natürlich den erhofften finanziellen Vortrieb. Doch inzwischen ist es schwer geworden, einen Überblick über die Angebote zu erhalten. Dafür sorgen zum Beispiel regionale Unterschiede, die es bei der Auswahl zu beachten gilt. Während ein Zuschuss in einem Bundesland verfügbar sein mag, ist er unter den genau gleichen Bedingungen und Kriterien in einem anderen Bundesland nicht zu haben.
An erster Stelle steht für Gründer aus diesem Grund die gründliche Beschaffung von Informationen. Passende Einblicke in die aktuellen Statuten sind zum Beispiel im Fachinformationsportalen wie foerderland zu finden. Dort haben Gründer die Möglichkeit, sich über die aktuell in der Branche gängigen Standards in Kenntnis zu setzen.
Angebote der KfW
Die staatliche KfW-Bank nimmt bei den aktuellen Förderungen ebenfalls eine wichtige Rolle ein. Für Existenzgründer hält sie besondere Angebote für die Finanzierung bereit und löst damit ein weit verbreitetes Problem. Denn aufgrund des hohen Risikos, das unweigerlich mit jeder Gründung verbunden ist, sind klassische Hausbanken nicht dazu bereit, Kredite zu günstigen Konditionen zu gewähren. Doch teuer aufgenommene Kredite für Fremdkapital stellen für die erste Phase der Gründung eine zusätzliche Belastung dar, die auf Dauer zum Problem werden kann.
Mit den speziellen Krediten für Gründer bietet die KfW letztlich die Gelegenheit, einen besonderen Weg einzuschlagen. Denn als Förderbank werden dort günstige Darlehen zur Verfügung gestellt, wie sie für Gründer in diesen ersten Phasen besonders bedeutend sind. Der Bank gelingt es auf diese Weise, ein großes Problem zu lösen, welches ansonsten so manchen aussichtsreichen Plan bereits mit dem Aus konfrontiert.
Angebote des Arbeitsamtes
Auch das Arbeitsamt bietet in diesen Tagen die Gelegenheit, einen Zuschuss für den Prozess der Gründung zu erhalten. Die wichtigste Voraussetzung, um diesen selbst zu erhalten, ist zunächst die Meldung der Arbeitslosigkeit. Hier reicht jedoch schon ein einziger symbolischer Tag aus, um die Behörden davon zu überzeugen. Unter dem Strich sind damit ansehnliche finanzielle Möglichkeiten verbunden. Pro Monat werden Gründer in der Folge mit bis zu 300 Euro pro Monat unterstützt. Dieses Kapital reicht zumindest aus, um die private finanzielle Situation zur Zeit der Gründung etwas zu entspannen.
Wie viel Kapital ist notwendig?
Besonders Internetfirmen sind zur Zeit ihrer Gründung in der Regel nicht auf besonders viel Kapital angewiesen. Für sie reicht es völlig aus, über Büroräume und die technische Infrastruktur zu verfügen. Im Vergleich zu anderen Branchen, wie zum Beispiel dem Handwerk, stellt dies natürlich einen ganz eindeutigen Vorteil dar. Dennoch bleibt es weiter wichtig, den Bedarf an Kapital genau zu analysieren.
Wichtig bleibt dabei nicht nur die wirtschaftliche Bilanz des Unternehmens. Denn auch der Gründer selbst, der in dieser Phase ein großes berufliches Risiko auf sich nimmt, sieht sich nun einem gewissen Druck ausgesetzt. Er steht vor der großen Aufgabe, auch die privaten Kosten in dieser Phase zu stemmen. Nun stellt sich zum Beispiel die Frage, ob die Einkünfte des jungen Unternehmens tatsächlich die einzige Einkommensquelle des Haushalts sind. Vielleicht ist es möglich, auf Ersparnisse zurückzugreifen, um das finanzielle Risiko in dieser Phase zu lindern? Es bleibt in jedem Fall bedeutsam, mit Bedacht auf die finanzielle Lage zu blicken, um die richtigen Schritte einleiten zu können.
Es mangelt also nicht an Alternativen, um als Gründer an eine attraktive Förderung zu kommen. Zum Problem wird vielmehr der Überblick, der in Anbetracht all dieser Offerten gewahrt werden muss. Aus diesem Grund lohnt es sich, etwa über eine Beratung zu diesem Thema nachzudenken. Schließlich gilt es die Weichen für eine erfolgreiche Gründung zu stellen, die einige Jahre überdauert.