Hintergrund-Fakten zur Schufa
Ursprünglich wurde die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung von zwei Mitarbeitern der Berliner Städtische Elektrizitäts-Aktiengesellschaft (BEWAG) gegründet. Nachdem sich mehrere Gesellschaften gegründet und in einer Bundesgesellschaft zusammengeschlossen hatten, wurde diese im Jahr 2000 in eine Holding AG überführt. Mittlerweile gehören die meisten Anteile den Banken. Diese greifen auch zum Großteil auf vorhandene Schufa-Daten zu. Hauptsächlich, um sich vor nicht kreditwürdigen Kunden zu schützen.
Es gibt fast keine Bank, die ihre Kunden nicht verpflichtet, seine Daten an die Schufa weiterzugeben und vorhandene Schufa-Daten abfragen zu lassen. Seit 2004 werden bei der Schufa zudem nicht nur Informationen über die Privatpersonen, sondern auch über Unternehmen gespeichert.
Welche Daten erfasst werden
Die Daten, die bei der Schufa erfasst und gespeichert werden, betreffen die persönlichen Stammdaten sowie Informationen über Bonität und Zahlungsverhalten. Zudem können auch Anzahl der Kreditkarten und Konten das Scoring beeinflussen. Für das Scoring werden folgende Daten von der Schufa ausgewertet:
Kontaktdaten:
- Name, Vorname, Geburtsdatum, Geburtsort, Geschlecht
- Aktuelle und frühere Wohnanschrift(en)
Art der getätigten und vorhandenen Finanzgeschäfte:
- Vorhandenen Konten, Dispo
- Vorhandene Kreditkarten
- Kreditverträge, Leasingverträge, Laufzeiten
- Kundenkonto des Versandhandels
Abweichendes Zahlungsverhalten:
- Fällige und bereits gemahnte Zahlungsforderungen
- Zahlungsaufforderungen nachgerichtlicher Entscheidung
- Missbrauch von Konten
- Missbrauch von Kreditkarten
Angaben aus öffentlichen Bekanntmachungen:
- Anmeldung einer Privatinsolvenz
- Unentschuldigtes Fernbleiben bei einer eidesstattlichen Erklärung bzw. Versicherung
- Vollstreckungsbescheide
Anfragen:
- Nach Konditionen
Speicherdauer von Schufa-Daten
Die einzelne Speicherdauer liegt in Abhängigkeit der Daten-Art zwischen einem und zehn Jahren. Anfragen für Finanzprodukte weisen die kürzeste Speicherdauer auf. Abgezahlte Kredite, beendete Kreditkartenkonten und eidesstattliche Versicherungen werden in der Regel nach drei Jahren gelöscht.
Die Eröffnung einer Privatinsolvenz wird erst nach sechs Jahren gelöscht und eine Restschuldbefreiung (auch eine versagte Restschuldbefreiung) wird für zehn Jahre gespeichert.
Dementsprechend lang können bestimmte Vorfälle das eigene Schufa-Scoring belasten. Jeder ist berechtigt die gespeicherten Daten und den eigenen Score bei der Schufa einzusehen. Mittlerweile fließt eine Anfrage zur Eigenauskunft auch nicht mehr negativ ins Scoring mit ein.
Der Schufa-Kredit
Bei Selbstständigkeit spielen die Schufa-Einträge in erster Linie eine Rolle, wenn es um eine benötigte Kreditaufnahme geht. Die Banken schätzen durch die Abfrage der Schufa die Bonität des Kunden ein und lassen das Scoring mit in ihre Entscheidung für oder gegen einen Kredit einfließen. Gleichzeitig verschlechtert eine Kreditanfrage das Scoring. Allerdings werden reine Kreditanfragen bereits nach zehn Tagen nicht mehr weitergegeben. Werden bei verschiedenen Banken Kreditanfragen gestellt, kann es daher Sinn machen, zwischen den einzelnen Anfragen zwei Wochen oder mehr Zeit zu lassen.
Dennoch passiert es häufig, dass die eigene Hausbank bei negativen Schufa-Einträgen den angefragten Kredit verweigert. Dies kann besonders bei Personen in der Selbstständigkeit zu einer existenzbedrohenden Situation führen. Oft sind es nur kurze Phasen die überbrückt werden müssen. Fehlt in diesen Phasen die Liquidität, verstärkt die Reaktion der Hausbank die Auswirkungen um ein Vielfaches.
Kredit trotz negativem Schufa-Eintrag
In solchen Fällen muss auf andere Alternativen zurückgegriffen werden. So gibt es Kreditinstitute, die trotz negativen Schufa-Einkünften Kredite vergeben. Diese greifen unter Umständen auf die Schufa-Auskunft des Kunden zu, bemessen dem Scoring jedoch nicht dasselbe Gewicht bei, wie die meisten anderen Kreditinstitute. Dies liegt daran, dass sich die meisten Anbieter dieser Kredite im Ausland befinden und dort andere Konditionen herrschen.
Dennoch werden auch hier Sicherheiten gefordert. Für gewöhnlich wird ein geregeltes und ausreichendes Einkommen des Kreditnehmers erwartet. Es gibt also keine Garantie, dass einem Antrag auf einen Kredit entsprochen wird. Die Kreditvergabe findet dabei über die jeweilige Internetseite des Kreditvermittlers statt.
Bei solchen Geschäften muss jedoch immer auf die Seriosität des Anbieters geachtet werden. Fraglich sind Angebote, bei denen im Vorfeld Gebühren verlangt werden. Eine Kreditanfrage sollte immer kostenlos und ohne Vertragsrisiko möglich sein.
Kredit ohne Schufa
Für Kredit ohne Schufa gilt ähnliches wie für einen Kredit trotz Schufa. Der Unterschied bei beiden Kreditarten liegt darin, dass die Kreditanbieter von einem Kredit ohne Schufa auf jegliche Anfragen bei der Schufa verzichtet. Es werden somit weder Anfragen bei der Schufa dokumentiert noch sonstige Informationen weitergegeben. Dennoch möchte auch hier der Kreditgeber andere Belege für die Kreditwürdigkeit.
Eine erste Kontaktaufnahme erfolgt auch hier online, da die Anbieter meist in anderen Ländern ihren Sitz haben. Wird der erste Antrag des potentiellen Kreditnehmers positiv entschieden, werden weitere Unterlagen zur Prüfung eingefordert. Erst dann wird endgültig über die Vergabe des Kredits entschieden. Bei einem positiven Entscheid, ist der Kreditvertrag offiziell geschlossen und die Kreditsumme wird dem Antragsteller meist innerhalb eines Zeitraums von zehn Werktagen zur Verfügung gestellt.
Somit stehen Selbstständigen in den meisten Fällen noch alternative Kredit-Quellen neben der eigenen Hausbank zur Verfügung. Allerdings darf Selbstständigen auch gesagt sein, dass bei einer Selbstständigkeit noch jede Menge andere gängige Optionen zur Finanzierung existieren.