Unvorhergesehene Kosten können im Leben immer entstehen: Ein Umzug kann teurer werden als ursprünglich geplant, ein wichtiger Nutzgegenstand, z.B. der Kühlschrank oder das Auto, kann kaputtgehen, oder eine andere unverhofft hohe Rechnung muss beglichen werden. In so einem Fall hilft häufig nur ein kleiner Kredit oder Minikredit, insbesondere wenn nicht die notwendigen Rücklagen vorhanden sind. Die Zinsen bzw. Zusatzkosten sind meist etwas höher. Wegen der häufig geringen Kreditsummen und den kurzen Laufzeiten von 30 bis 60 Tagen fallen sie allerdings kaum ins Gewicht. Die etwas höheren Kosten sind durchaus gerechtfertigt, denn dem Kreditnehmer stehen einige Optionen und Zusatzdienste zur Verfügung: Sofortauszahlungsoptionen oder eine mögliche Kreditgewährung trotz eines negativen Schufa-Eintrages sind nur zwei davon.
Minikredit - Was ist das?
Der Minikredit ist ein praktischer, kleiner und vor allem schneller Kredit. Kreditnehmer kennen diese Art von Krediten wahrscheinlich auch unter den Namen Kurz- oder Blitzkredit. Es handelt sich allerdings nicht um den üblichen Kredit bei der Hausbank, sondern es existieren einige wichtige sowie erhebliche Unterschiede:
- der Kreditrahmen liegt in der Regel zwischen 100 und 5.000 Euro
- Rückzahlungszeitraum beträgt meist mindestens 14 und höchstens 60 Tage
- die Beantragung gestaltet sich oft unbürokratischer
- auch die Schufa kann beim Beantragungsprozess ausgeklammert werden
Wie bekommt man einen Minikredit?
Die Auszahlung des Kredits geht relativ schnell vonstatten und der Beantragungsprozess gestaltet sich unkompliziert. Dennoch bekommt man keinen Kredit, ohne einige Voraussetzungen zu erfüllen:
Voraussetzung | Erläuterung |
Einkommen | Der Kreditnehmer muss ein monatliches Mindesteinkommen von 600 Euro haben. Wer über kein regelmäßiges Einkommen verfügt, bekommt auch keinen Minikredit. |
Wohnsitz | Für einen Kredit bei einem deutschen Kreditinstitut muss der Kreditnehmer auch in Deutschland wohnen und dort ebenfalls ein Konto haben. |
Alter | Der Kreditnehmer muss mindestens 18 Jahre alt sein. |
Eidesstaatliche Erklärung | Hat der Kreditnehmer eine Eidesstattliche Erklärung abgegeben, wird es schwierig, einen Minikredit zu beantragen. |
Juristische Probleme | Sollte ein Haftbefehl gegen den Kreditnehmer vorliegen, bekommt dieser keinen Kredit. |
Gravierende finanzielle Schwierigkeiten | Wird der Lohn des Kreditnehmers gepfändet oder ist dieser insolvent, ist der Antrag eines Minikredits zwecklos. |
Tabelle: Wie bei jedem anderen Kredit muss der Kreditnehmer einige Voraussetzungen mitbringen, um einen Minikredit zu bekommen. Die Regulierungen sind hier allerdings etwas lockerer. Sogar Studenten, Rentner oder Azubis können einen Minikredit beantragen, solange sie die anderen Anforderungen erfüllen.
Wann sich ein Minikredit lohnt
Ein Minikredit ist wirklich nur dann sinnvoll, wenn man im Notfall kurzfristig Zahlungsengpässe überbrücken möchte. Der Kreditnehmer sollte deswegen auf jeden Fall in naher Zukunft in der Lage sein, diesen Kredit vollständig oder zumindest zu einem großen Teil zurückzahlen zu können. Sollte dies nicht der Fall sein und man wünscht sich einen längeren Rückzahlungszeitraum, ist wahrscheinlich eine andere Kreditform passender.
Wie Zinsen bei einem Minikredit berechnen?
Bei einem handelsüblichen Kredit kommen normalerweise einige Zinsen hinzu. Da die Kreditsummen bei Minikrediten, wie der Name schon andeutet, zumeist sehr klein sind, sind die Zinsen auch entsprechend gering. Bei sehr kleinen Summen, die sich unter 1.000 Euro belaufen, fallen also keine hohen Zinsen an. Hinzu kommen allerdings oftmals Zusatzangebote, die auch zusätzliche Kosten verursachen. Einen Vergleich aktueller Minikredit Angebote haben wir hier verlinkt.
Welche Zusatzleistungen werden angeboten?
Die meisten Kreditgeber, die auch Minikredite anbieten, bieten auch Zusatzleistungen an. Dies macht durchaus Sinn und ist fair, weil auf die geringen Kreditsummen kaum Zinsen erhoben werden:
Zusatzleistung | Erläuterung |
Ratenzahlung | Wenn es dem Kreditnehmer zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht möglich sein sollte, den Kredit auf einmal zu begleichen, kann der Rückzahlungszeitraum verlängert werden bzw. in zwei Raten abbezahlt werden. Normalerweise muss der Kreditnehmer den Kredit nach 30 Tagen zurückzahlen. Diesen Zeitraum kann man unter Umständen um 30 Tage verlängern. Es hängt vom Kreditgeber ab, ob bei der Ratenzahlung bzw. Verlängerung zusätzliche Gebühren anfallen. |
Expressbearbeitung | Normalerweise dauert die Überweisung des Minikredits 2 bis 10 Tage. Für einen Aufpreis kann der Kreditantrag auch schneller bearbeitet und die Entscheidung, ob der Kredit gewährt wird oder nicht, schneller getroffen werden. |
Boni+ Paket | Nicht wenige Menschen, die einen Kredit aufnehmen möchten, haben einen negativen Schufa-Eintrag. Beim Minikredit gibt es jedoch auch andere Optionen. Entsprechende Kreditinstitute nehmen in diesen speziellen Fällen eigene Bonitätsbewertungen vor. Daraus geht schließlich ein eigenes Bonitätszertifikat hervor, was die Chancen auf einen Kredit verbessern kann. Für diesen Service kann aber zusätzlich bis zu 10 Prozent der Kreditsumme veranschlagt werden. Falls der Kredit dennoch abgelehnt wird, muss der Kunde jedoch keine Gebühr bezahlen. Bei manchen Anbietern gibt es diesen Service auch kostenlos. |
Blitzüberweisung | Die meisten Kreditnehmer, die einen Minikredit beantragen, möchten das Geld auch möglichst schnell auf ihrem eigenen Konto haben. Meist gegen eine zusätzliche Gebühr, kann der Überweisungsprozess beschleunigt werden. Die Kreditsumme wird in diesem Fall innerhalb weniger Stunden oder noch am selben Tag überwiesen. |
Tabelle: Für die Zusatzleistung, die Kreditinstitute für Minikredite anbieten, werden in den meisten Fällen auch zusätzliche Gebühren verlangt. Die Höhe dieser Gebühren kann sich von Kreditgeber zu Kreditgeber unterscheiden. Interessierte sollten sich deswegen vorher genauestens informieren und Anbieter vergleichen, damit es im Nachhinein keine bösen Überraschungen gibt.
Was ist der Unterschied zu einem Kleinkredit?
Schnell kann ein Minikredit mit einem Kleinkredit verwechselt werden. Allerdings gibt es auch hier wiederum Gemeinsamkeiten und Unterschiede, die beachtet werden sollten:
- beim Kleinkredit ist die Summe ebenfalls gering (zwischen 500 Euro und 2.000 Euro)
- kann innerhalb eines kurzen Zeitraumes beglichen werden
- der Kredit kann in mehreren Raten abbezahlt werden (bis zu 84 Monate sind möglich, allerdings sind zwischen 12 und 24 Monate üblich)
- der Kleinkredit kann bei der Hausbank oder einem anderen Kreditinstitut beantragt werden
Voraussetzungen für ein klassisches Darlehen oder einen Kleinkredit
Die Voraussetzungen für einen Klein- oder Ratenkredit sind weitaus anspruchsvoller als bei einem Minikredit. Der Kreditnehmer muss wie beim Minikredit über 18 Jahre alt sein, in Deutschland einen festen Wohnsitz haben und ein Girokonto bei einer Bank in Deutschland besitzen. Im Gegensatz zum Minikredit ist eine positive Schufa-Auskunft jedoch notwendig bzw. mindestens von Vorteil. Bei einem schlechten Schufa-Score wird die Finanzierung des Kredits entsprechend teurer. Ein festes Einkommen oder andere Sicherheiten sind ebenfalls wichtig für einen erfolgreichen Kreditantrag.
Mikrokredit - Was ist das?
Mikrokredit-Angebote richten sich hauptsächlich an Selbstständige . Die Kreditsumme bewegt sich gewöhnlich zwischen mindestens 100 Euro und höchstens 25.000 Euro. Weil sich in den 90ern immer mehr Menschen aus der Arbeitslosigkeit heraus selbstständig machten, wurde der Mikrokredit als Finanzierungsinstrument eingeführt. Der Rückzahlungszeitraum kann nur wenige Monate oder bis zu drei Jahren betragen. Mikrokredite können bei entsprechenden Mikrokreditinstituten oder auch bei Förderbanken beantragt werden. Im Unterschied zu regulären Förderkrediten muss der Antrag nicht zunächst bei der eigenen Hausbank gestellt werden. Kreditnehmer können sich auf direktem Wege an eine Förderbank oder an ein Mikrokreditinstitut wenden.