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Private Modelle im Vergleich
Berufsunfähigkeitsversicherung
Private Versicherer können den Berufsunfähigkeitsschutz flexibler gestalten als die staatlichen Systeme. Die gewünschten Bedingungen wie Höhe der Leistungen oder Laufzeit werden im Vertrag festgelegt.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) greift, wenn der Versicherte in seinem Beruf aus gesundheitlichen Gründen für längere Zeit nicht arbeiten kann. Im Vertrag ist geregelt, ab welcher Dauer eine BU-Rente gezahlt wird (zum Beispiel ab sechs Monaten).
Tritt eine Besserung des Gesundheitszustands ein, erhält der Versicherte keine
Leistungen mehr. Kann er jedoch dauerhaft nicht mehr in seinem bisherigen Beruf arbeiten, bekommt er die BU-Rente bis zum vereinbarten Vertragsende (zum Beispiel bis zum 60. Lebensjahr oder bis zum geplanten Beginn der Altersrente).
Bei der Wahl der Versicherung sollte man nicht nur die monatlichen Beiträge vergleichen, sondern sich vielmehr über Leistungen und Erfahrung des Versicherers informieren.
Seriöse Anbieter informieren sich ausführlich über Ihre Interessenten, bevor sie ihnen ein Angebot unterbreiten: Wie sieht die berufliche Tätigkeit aus? Welche Gefahren bestehen bei der täglichen Arbeit oder beim Hobby? Gibt es Vorerkrankungen? Eine sinnvolle Kalkulation ist nur möglich, wenn Sie mögliche Risiken kennen.
Andererseits können dadurch nicht alle Personen eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Vorsicht ist deshalb geboten, wenn ein Versicherer ohne eingehende Befragung eine Berufsunfähigkeitsrente versichert. Hier besteht die Gefahr, dass der Versicherer langfristig durch die vermehrten Leistungsfälle die Überschussbeteiligung reduzieren muss oder die Prämien nicht halten kann.
Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung
Eine Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung (BUZ) wird zusammen mit einer Lebens- oder Rentenversicherung abgeschlossen. Eine Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung ist nicht unbedingt teurer als ein selbstständiges BU-Produkt, das ohne Hauptversicherung abgeschlossen wird.
Der Vorteil ist, dass die BUZ auch die laufende Hauptversicherung absichert, wenn eine sogenannte Beitragsbefreiung vereinbart wird. Wenn also der Versicherte berufsunfähig wird und BU-Rente erhält, muss er in dieser Zeit keine Beiträge für seine Lebens- oder Rentenversicherung leisten.
Wer eine private Rentenversicherung abschließen will, sollte auf eine Beitragsbefreiung Wert legen. Für einen geringen Aufpreis fließen so auch bei längerfristiger Berufsunfähigkeit Beiträge in die Altersvorsorge. Einige Anbieter dynamisieren im Falle der BU sogar die Beiträge für die Rentenversicherung.
Erwerbsunfähigkeits- oder Erwerbsminderungsversicherung
Bei bestimmten Berufen (zum Beispiel künstlerische Berufe oder sehr gefährliche Tätigkeiten) ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung nicht geeignet.
In diesen Fällen bedeutet oft berufsunfähig gleichzeitig erwerbsunfähig. Auch Menschen mit Vorerkrankungen bekommen in der Regel keine oder nur eine sehr teure Berufsunfähigkeitsversicherung. Für diese Fälle heißt die Alternative private Erwerbsunfähigkeitsversicherung bzw. Erwerbsminderungsversicherung.
Sie kann den Schutz der staatlichen Systeme ergänzen oder ersetzen. Allerdings bieten nicht alle Versicherer diese Versicherung an.
Dread Disease-Versicherung
Ähnlich wie bei einer Unfallversicherung wird bei einer Dread-Disease ("schwere Krankheit")-Versicherung der „Leistungsauslöser“ auf bestimmte Krankheiten wie Herzinfarkt, Krebs oder Schlaganfall eingeschränkt. Diese im Vertrag genau definiert.
Das kann problematisch werden, denn wer an einer anderen Krankheit als der im Vertrag festgehaltenen erkrankt, erhält keinerlei Leistungen. Auch die Auswirkungen der Krankheit sind nicht versichert.
Dread-Disease-Versicherungen sollten mit einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden. Als eigenständige Versicherung ohne Leistungen bei Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit bieten sie keinen ausreichenden Versicherungsschutz. Oft fehlen weit verbreitete Krankheiten wie chronische Erkrankungen, Nervenleiden oder Rückenbeschwerden.
Unfallversicherung
Unfallversicherungen werden oft als preisgünstige Alternative zu einer Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung angeboten. Zwar sind die Beiträge für eine Unfallversicherung durchaus geringer als die für eine Berufs- oder
Erwerbsunfähigkeitsversicherung, doch sie decken nur einen kleinen Teil des Risikos ab.
Der Unterschied: Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung wird die Auswirkung unabhängig von der Ursache abgesichert. Bei der Unfallversicherung wird dagegen die Ursache selbst, also der Unfall, abgesichert. Die Auswirkungen hingegen sind nicht versichert.
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