Bist du gründungswillig? Ratgeber wie gründe ich meine Firma?
Was bewegt Existenzgründer zum Schritt in die Selbstständigkeit?
Wer zu den Gründungswilligen gehört, der ruft etwas Neues ins Leben und will damit etwas Erreichen und aus seinem Alltag oder aus einer Festanstellung entfliehen um eine innovative Idee umsetzen oder mehr Geld verdienen. Manchmal aber auch in erfolgreich Fußstapfen treten oder sein eigenes Können unter Beweis zu stellen.
Dein Ratgeber zur Unternehmensgründung
Was ist Gründen?
Gründen: Los geht's
- Die drei Schritte des Gründerfahrplans
- Gründertyp - Ja oder Nein?
- Die zündende Geschäftsidee
- Checkliste für den Start
Wie kann man gründen?
Was bedeutet es ein Unternehmen zu Gründen?
Damit ist einerseits die Existenzgründung, der Weg in die selbständige Erwerbstätigkeit, gemeint. Andererseits kann man eine Rechtspersönlichkeit gründen, also eine Firma. Diese startet man je nach Rechtsform alleine oder - wenn man passende Co-Founder findet - mit Mitgründern.
Neugründung vs. Start-Up
Junge Unternehmen, gerade wenn sie im Tech-Bereich angesiedelt sind, werden gerne als Startup (auch Start-Up geschrieben) bezeichnet. Doch die Verwendung des Begriffs ist nicht immer korrekt.
Start-Ups zeichnet aus, dass sie mit einer innovativen Idee bestehende Strukturen aufbrechen und verändern wollen, was unter Umständen zu einer Disruption am Markt führt. Zudem sollte das Geschäftsmodell bzw. Business Model gut skalierbar sein, damit ein schnelles Wachstum entstehen kann.
Bekannte Beispiele für erfolgreiche Startups sind Google, Facebook, Spotify oder Youtube, da sie mit neuen Konzepten und Herangehensweisen alte Märkte verändert und neue geschaffen haben. Somit ist nicht jede Neugründung als Startup anzusehen.
Die drei Schritte des Gründerfahrplans
Obwohl es viele Dinge zu beachten und umzusetzen gibt, so kann man den Beginn einer Selbständigkeit (hier und dort auch Selbstständigkeit geschrieben) oder die Gründung einer Firma in drei Phasen einteilen. Der sogenannte Gründerfahrplan sieht folgendermaßen aus:
1) Entscheidungsphase
2) Konzeptionsphase
3) Realisationsphase
Im ersten Schritt, der Entscheidungsphase, gilt es zum Beispiel zu klären, ob man ein Gründertyp ist. Wer möglichst viele Eigenschaften eines Entrepreneurs erfüllt, hat eine gute Basis, um den Sprung ins kalte Wasser der Existenzgründung zu wagen und erfolgreich selbständig zu sein. Zudem muss man ein Konzept besitzen, woraus man ein Business aufbauen kann.
In der Konzeptionsphase geht es darum, einen Businessplan aufzustellen, die Art seiner Selbstständigkeit und der Unternehmensform zu wählen, sich um rechtliche Aspekte Gedanken zu machen und sich um die entsprechenden Formalitäten zu kümmern.
Bei der Realisation muss der frisch gebackene Unternehmer sein Können in Entrepreneurship beweisen, indem er sich unter anderem um die Unternehmensfinanzierung kümmert, weil er zum Beispiel bei einem Wettbewerb eine Wirtschaftsförderung einstreicht.
Gründertyp - Ja oder Nein?
Neben einigen formellen Dingen benötigt es für die Existenzgründung eine wichtige Voraussetzung: einen Founder. Jemand, der das Vorhaben mit viel Elan, Zeit, Hartnäckigkeit und Wissen voran bringen will. Es wird also Entrepreneurship - Unternehmergeist - benötigt. Dazu gehören unter anderem Mut und Risikobereitschaft, verbunden mit einem guten Konzept, die diesen Unternehmertypen ausmachen sollten. Deswegen ist nicht jeder Mensch zum Gründen geeignet.
Wer sich nicht sicher ist, ob er eine Karriere als Unternehmer (oder als Mitgründer) starten soll, kann sich einer Selbstanalyse für Gründer unterziehen: Gibt es Unterstützung durch die Familie? Besitzt man praktische Erfahrung in der Branche oder Führungsqualitäten? Diese und weitere Fragen gilt es vor der Firmengründung zu klären.
Das alles ist wichtig. Trotz vieler Stolpersteine gibt es eine Essenz mit 10 Gründen, warum Gründer scheitern. Dazu gehören beispielsweise finanzielle Engpässe, ein fehlendes Alleinstellungsmerkmal (USP), aber auch Selbstüberschätzung und Unordnung.
Die zündende Geschäftsidee
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Entscheidungsphase ist die Idee, auf der das kommende Unternehmen basiert. Wer als Existenzgründer oder als Gründer einer Firma durchstarten will, sollte eine Vorstellung haben, womit er sein Geld verdienen will.
Hierfür gibt es verschiedene Wege. Entweder hat man den berühmt-berüchtigten Geistesblitz für eine Innovation. Oder man betrachtet sich bestehende Dienstleistungen und Produkte und verbessert diese. Zudem kann man auch analytisch vorgehen, indem man beispielsweise technologische und gesellschaftliche Veränderungen genau betrachtet und daraus eine Geschäftsidee entwickelt.
Checkliste für den Start
Wichtig ist: Das Geschäftsmodell sollte soweit wie möglich überprüft werden, damit die Firmengründung nicht schneller als gedacht im Sand verläuft. Deswegen kann eine Checkliste für gute Geschäftsideen sehr hilfreich sein. Hiermit klopft man ab, wie die Konkurrenzsituation aussieht, wie hoch das Marktpotential ist, ob der Standort sich für den Existenzgründer eignet oder ob es einen klaren Kundennutzen gibt.
Das Ergebnis solch einer Überprüfung kann sein, dass sich die Geschäftsidee nicht für die breite Masse eignet. Das muss kein Nachteil sein. Oft entpuppt sich das Gründen in der Nische als Erfolg, da sich hier weniger Konkurrenten tummeln.
Ratsam ist es, sein Geschäftsmodell nicht stur zu verfolgen, sondern an der Weiterentwicklung seiner Geschäftsidee zu arbeiten. Die Impulse hierfür können beispielsweise durch Brainstorming oder Brainwriting zustande kommen.
Formen der Gründung
Gründen ist nicht gleich Gründen, denn es gibt verschiedene Gründungsvarianten; Und verschiedene Arten der Selbständigkeit.
Unternehmensübernahme, Ausgründung und Spin-Off-Gründung
Neben der typischen Neugründung ist es auch möglich, eine Unternehmensübernahme durchzuführen. Zudem gibt es die Formen der Ausgründung und Spin-Off-Gründung.
Franchise / Franchising
Wer weniger Risiko eingehen und auf das Know-How bekannter Marken setzen will, für den kann Franchising ein interessantes Modell sein. Hier gibt zwar weniger Spielraum wie bei Unternehmen, das man selbst gründete, dafür erhält man Unterstützung durch einen Franchise-Geber.
Selbständige Tätigkeit und Freiberufler
Wer eine gute Geschäftsidee hat und diese ohne Mitgründer alleine umsetzen kann, für den stellt eine selbständige Tätigkeit bzw. Selbständigkeit oder ein Dasein als Freiberufler ein möglicher Weg dar. Hierbei agiert man als Einzelunternehmen eigenverantwortlich und trägt das Unternehmerrisiko.
Was hilft mir bei der Gründung?
Aufstellung und Strategie
Wissensaustausch für Gründer und junge Unternehmer
Gründung im Team
Junge Unternehmer stellen sich oft die Frage, ob sie einzeln oder im Team gründen sollen. Einzel- wie auch Teamgründungen besitzen jeweils ihre Licht- und Schattenseiten. Es gibt Geschäftsmodelle, mit denen kann man als Einzelkämpfer erfolgreich selbständig sein. Wer aber sein Risiko minimieren will, verschiedene Kompetenzen benötigt und ein schnelles Wachstum plant, für den bietet ein Unternehmerteam mit Gründungswilligen mehr Vorteile.
Rechtsformen für eine Firmengründung
Wer ein Unternehmen gründet, gerade wenn es Co-Founder gibt, muss sich in der Konzeptionsphase Gedanken über die rechtlichen Aspekte machen. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Rechtsformen, für die man sich entscheiden kann. Zum Beispiel:
- GbR: Gesellschaft bürgerlichen Rechts
- oHG: Offene Handelsgesellschaft
- KG: Kommanditgesellschaft
- GmbH: Gesellschaft mit beschränkter Haftung
- Ltd.: Limited
- e.G.: Eingetragene Genossenschaft
Für welche Art des rechtlichen Unterbaus man sich entscheidet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben rechtlichen, steuerlichen oder finanziellen Gründen können auch das Image und persönliche Aspekte die Wahl entscheiden. Es ist empfehlenswert, dass hierbei ein Steuerberater und ein Rechtswalt zur Beratung hinzugezogen werden.
Je nach Wahl der Unternehmensform gibt es in der Realisationsphase verschiedene Amtswege für die Gründung zu erledigen. So müssen die Gründungswilligen zum Beispiel eine Gewerbeanzeige und Gewerbeanmeldung durchführen, ihren Status beim Finanzamt melden, einen Handelsregistereintrag veranlassen oder sich bei der Berufsgenossenschaft anmelden.
Versicherungen für Gründer
Wer gründet, der sollte sich und sein Unternehmen gegen verschiedene Eventualitäten absichern. Deswegen gehört es zum Gründerfahrplan, dass man auch den wichtigen Aspekt der Versicherungen bedenkt.
Dazu gehören einerseits unter anderem eine Betriebshaftpflichtversicherung oder Sachversicherungen wie Feuer- und Maschinenversicherung, andererseits Kranken-, Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung.
Businessplan
Um eine Geschäftsidee umsetzen zu können, bedarf es neben einer Rechtsform oder Versicherungen einen weiteren wichtigen Baustein: einen Businessplan.
Dieser Geschäftsplan muss das Konzept für das Vorhaben im Detail beschreiben, indem die Ziele, das Marktumfeld und der Einsatz der Mittel beschrieben werden. Der Businessplan wird ständig weiter entwickelt und angepasst. Er ist unter anderem wichtig, damit Investoren das Business Model beurteilen können.
Unternehmensfinanzierung
Zur dritten Stufe des Gründerfahrplans gehört unter anderem um die Unternehmensfinanzierung.
Das sogenannte Bootstrapping , also die Unternehmensgründung mit eigenem Geld, ist im Startup-Bereich häufig zu finden. In der Regel reichen diese finanziellen Mittel nicht lange aus. Deswegen wird die Unterstützung von Investoren benötigt.
Kapitalgeber zu finden ist nicht leicht. Einerseits sucht das Unternehmen vielleicht einen Investor, der vor Ort ist oder der gut zur Geschäftsidee passt. Andererseits suchen Kapitalgeber junge Unternehmen, bei denen beispielsweise das Gründungsteam einen guten Eindruck hinterlässt und der Businessplan verheißungsvoll klingt. Eine Möglichkeit, bei der Founder und Mitgründer mit Investoren in Kontakt treten können, sind Businessplan Wettbewerbe.
Business Angels und Venture Capital
Startups und andere junge Unternehmen benötigen oft nicht nur Investoren, sondern auch Hilfe in Form von Wissen und Business-Kontakten. Hierfür eignen sich Business Angels (BA) und Venture Capital (VC).
Bei Business Angels handelt es sich in der Regel um Privatpersonen, die einen Teil ihres Vermögens sowie ihre Kontakte und ihr Know-How zur Verfügung stellen. Hinter Venture Capital stecken Firmen, die als Kapitalgeber fungieren und wie die „Geschäftsengel“ mit Geld und Coaching zur Seite stehen. VC wie auch BA erhalten für ihre Investitionen und das Business Coaching dann Anteile an dem Unternehmen.
Förderprogramme
Bei der Unternehmensfinanzierung können Förderprogramme ein probates Mittel zum Zweck sein. Um an Fördermittel zu gelangen, muss man sich durch ein Dickicht an Angeboten kämpfen, da es diese Initiativem der Wirtschaftsförderung unter anderem von den Ländern, vom Bund und von der EU gibt. Hierzu müssen viele Formalitäten erledigt oder Gründungswettbewerbe gewonnen werden.
Inkubatoren und Acceleratoren
Wer Unterstützung bei der Gründung benötigt, kann auf weitere Initiativen zurückgreifen, welche zur lokalen Wirtschaftsförderung beitragen sollen. Zum Beispiel gibt es in vielen Städten sogenannte Inkubatoren, die sich auch als Startercenter, Gründungszentrum oder Innovationszentrum bezeichnen. Die Einrichtungen bieten den jungen Unternehmen meist günstige Büroräume und Unterstützung in Form von Coaching.
Ähnlich wie Inkubatoren agieren Acceleratoren. Hinter diesen stecken meist große Firmen, die mit ihrer Unterstützung frisch gegründeten Firmen bei einem flotten Vorankommen unterstützen. In diesen nur wenigen Monaten andauernden Accelerator-Programmen geht es darum, Founder sehr schnell mit Geld und Wissen auszustatten. Viele der namhaftesten Beschleunigerprogramme kommen aus den USA, wie zum Beispiel der Y Combinator.
Barcamps und Gründer-Events
Mittlerweile gibt es weltweit einige Veranstaltungen, die für Start-Ups und andere Gründungen geschaffen wurden. Im Gegensatz zu typischen Konferenzen bieten Barcamps weniger Grenzen. Statt streng vorgegebenen Themen und Rednerlisten steht bei diesen Gründer-Treffen der rege Austausch untereinander im Fokus. Neben Barcamps finden in Deutschland auch zahlreiche Gründer-Events statt, bei zunehmend Startups angesprochen werden. Sehr bekannt ist hier „Gründen Live“, einem Wettbewerb und Förderprogramm, hinter dem Partner wie Stiftung Entrepreneurship und namhafte Firmen stecken. Bei „Gründen Live“ erhalten Bewerber unter anderem ein Trainingsprogramm und die Möglichkeit, ihr Geschäftsmodell der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Was ist Eure Motivation um zu Gründen?
Hilfe zu Euren Gründungsfragen bieten Euch unser digitaler Ratgeber:
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