Die Bilanzen des Münchener Businessplan-Wettbewerbs, der seit kurzem evobis heißt, waren noch nie schlecht, deshalb überrascht es wohl auch nicht, dass insgesamt 200 Teams den Stift in die Hand genommen und das Bewerbungsformular samt Businessplan eingereicht haben. Aus diesen 200 Einreichungen sind letztendlich 65 vollständige Businesspläne in der dritten Wettbewerbsstufe übriggeblieben, die um die Preisgelder in Höhe von 30.000 Euro fochten. Übriggeblieben sind drei Konzepte, die die Jury in allen Belangen überzeugen konnten. Schauen wir uns doch an um wen es sich handelt und was sie so treiben:
1. Platz, pictureplix – Dem Team von pictureplix ist wahrhaft Großes gelungen. Nicht nur, dass sie eine Software entwickelt haben, die es Otto Normalverbraucher ermöglicht, seine Fotos zu Fotobücher zu kombinieren, ohne vorher einen Bachelor in Photoshop absolviert zu haben, sie haben auch das Kunststück vollbracht, diese Software an alle großen Foto-Websites im Netz zu verkaufen und sich somit einen prima Ausgangspunkt für ein florierendes und skalierendes Geschäft zu verschaffen. Glückwunsch!
2. Platz, cyontek – Wer in München schon einmal gegen Abend einen Parkplatz gesucht hat, der weiß den Service der drei Gründer aus Bayrisch Gmain fundamental zu schätzen. Ihnen ist es nämlich gelungen, ein voll automatisiertes Parksystem zu entwickeln, was nicht nur die Knappheit der Parkplätze angeht, sondern auch der Bequemlichkeit der Pakplatzsuchenden entgegenkommt. Der Autohalter stellt sein Fahrzeug einfach an einem Check-in ab und es wird maschinell in winzige Parklücken bugsiert, die bis zu 60 Prozent bessere Raumnutzung ermöglichen. Clever und ausgereift – ebenfalls Gratulation!
3. Platz, Neaspec GmbH – Die Gründer fühlten sich im Max-Planck-Institut zu Hause, bis sie sich entschlossen, mit ihrer Entwicklung auf eigene Rechnung und eigenes Risiko in die Welt der Existenzgründer zu wechseln. Und ihre Entwicklung hat es in sich – ein verbessertes Elektronenmikroskop erlaubt es, im Nanobereich eine 1000-fach bessere Auflösung als die herkömmlicher Exemplare zu erreichen. Für Laien: Damit kann man einem Molekül in die Zahnlücke schauen. Referenzkunden aus aller Welt, vor allem aus der der Wissenschaft legen den Grundstein für ein einträgliches Geschäft. Gut gemacht – gut verkauft – Glückwunsch!
Zur Überreichung der Preise haben die evobis-Organisatoren mit Bayerns Wirtschaftsminister Zeil ein schweres Kaliber aufgefahren, was zeigt, dass man dortzulande dem Gründertum einen hohen Stellenwert zuweist.