im Internet interessanten Content bietet, hat es nicht leicht, diesen zu Geld zu machen. Gleichzeitig steckt hinter wertvollem Content aber eine ganze Menge Arbeit und kaum einer kann es sich leisten, diese dauerhaft umsonst zu machen. Die Frage lautet also: Wie lassen sich digitale Inhalte zu fairen Preisen an den Mann bringen?
Hohe Erwartungen: Im Internet ist alles umsonst!
Wenn es darum geht, Gebühren auf einer Informationsplattform im Internet zu erheben, ist ein zentrales Problem die Erwartungshaltung der Leser: Denn seit Jahrzehnten verbindet die große Mehrheit das Internet mit frei zugänglichen – kostenlosen – Texten. Der User geht ganz einfach davon aus, dass er auf alles, was angeboten wird, auch zugreifen kann. Diese Erwartungshaltung führt dazu, dass Finanzierungsmodelle im Internet häufig auf rigorose Ablehnung stoßen. Vor allem dann, wenn zunächst Registrierungsvorgänge erforderlich werden, die Zeit kosten, oder Pauschalen erhoben werden, die eine dauerhafte Leserbindung erforderlich machen. Dass man grundsätzlich für guten Content angemessen bezahlen sollte, ließe sich sicherlich vielen vermitteln. Das Wie ist hier der eigentliche Knackpunkt.
Finanzierungsmodell: Werbebanner
Werbefinanzierte Geschäftsmodelle stellen die traditionelle Variante dar, mit der Content-Anbieter ihre Inhalte im Internet monetarisieren. Allerdings funktionieren diese zunehmend schlechter und werden deswegen schlechter bezahlt. Viele Nutzer „übersehen“ Werbebanner einfach (Banner Blindness) oder blocken Werbung gleich mit einer Software (Adblocker) – und entziehen auf diese Weise werbefinanzierten Geschäftsmodellen die Basis.
Finanzierungsmodell: Paywall
Um im Internet Inhalte verkaufen zu können, richten manche Webseiten eine sogenannte Paywall, eine Bezahlschranke, ein. Mit einer Paywall werden bestimmte Inhalte – der Paid Content – erst dann sichtbar, wenn ein Abonnement abgeschlossen oder eine Gebühr entrichtet wird. Zeitungen verwenden diese Methode zum Beispiel häufig. Aus Usersicht ist ein Abo jedoch oft unsinnig, da als Informationsquelle tagtäglich viele verschiedene Webseiten dienen, die nicht systematisch, sondern sporadisch besucht werden. Wer möchte diese schon alle auf einmal abonnieren?
Die LaterPay-Alternative
Um der Debatte um die angemessene Bezahlung für textliche – aber auch grafische und bewegte – Inhalte im Netz eine neue Richtung zu geben, entwickelte das Münchener Start-up LaterPay ein WordPress-Plugin, das eine neuartige Bezahlmethode unterstützt. Die Pay-per-Use-Funktion ermöglicht es Usern exakt für die Texte zu bezahlen, die sie tatsächlich interessieren, anstatt direkt ein ganzes Paket von Artikeln bestellen zu müssen. Die Handhabung ist dabei besonders schnell und bequem. Um einen Text lesen zu können, sind lediglich zwei Klicks notwendig: Einer, um den Text auszuwählen, und ein weiterer, um den Kauf zu bestätigen. Bezahlt werden muss dabei nicht nach jedem einzelnen Artikel, sondern erst dann, wenn sich die Rechnung auf 5 Euro summiert. Als weitere Funktion bietet LaterPay mittlerweile zusätzlich die Möglichkeit via Single-Sale einzelne Inhalte direkt zu bezahlen. Welche Bezahlfunktion für welche Inhalte zur Verfügung steht, kann damit ganz einfach der Webseiten-Betreiber entscheiden.
Es funktioniert!
Prominenter Fürsprecher LaterPays ist der Journalist und Blogger Richard Gutjahr, der an der Entwicklung des Plugins selbst – beratend – beteiligt war. In seinem eigenen Blog hat er das WordPress-Plugin bereits getestet und zeigt sich mit dem Ergebnis überaus zufrieden : Der Vergleich der Micropayment-Methode mit werbefinanzierten Modellen fällt deutlich positiv aus. Daneben habe die LaterPay-Alternative laut Gutjahr noch weitere große Vorteile: Der Autor kann erkennen, welche seiner Inhalte den Lesern tatsächlich Geld wert ist. Dies wiederum erlaubt Rückschlüsse darauf, welche Inhalte besonders ansprechend sind und welche es sich lohnt, aufzubereiten.
Für wen lohnt sich LaterPay?
Prinzipiell kommt LaterPay für alle in Frage, die im Internet Texte, Fotos oder Videos zur Verfügung stellen. Wie hoch der Preis für ganze Artikel oder ergänzendes Bonusmaterial ist, wird schließlich denjenigen überlassen, die sie produzieren. Blogger beispielsweise, die gerade erst damit anfangen, mit einem Blog Geld zu verdienen , können andere Preise ansetzen als solche, die bereits eine breite Stammleserschaft im Rücken haben. Für Blogger und Journalisten kann es sich folglich durchaus lohnen, LaterPay einmal in Augenschein zu nehmen.