Dr. Karsten von Köller, Chairman der Lone Star Deutschland GmbH , und Bruno Scherrer, Senior Managing Director, stellten während einer Präsentation die künftige Strategie vor. Demnach besteht die klare Zielsetzung, die "IKB als einen führenden Anbieter von Finanzdienstleistungen für den Deutschen Mittelstand zu etablieren". Das soll unter anderem durch eine Erweiterung der Angebotspalette geschehen. So will Lone Star zusätzliche Finanzierungsinstrumente ins Produktportfolio aufnehmen, zum Beispiel Darlehen und Services für das Exportgeschäft; in den Bereichen Factoring und Forderungsmanagement sowie Übernahme- und Überbrückungsfinanzierung. Als Kernprodukte sieht der neue Eigentümer die "mittel- und langfristigen Finanzierungen einschließlich Förderkredite". Um diese Strategie umsetzen zu können, will Lone Star "die Kapitalbasis der IKB stärken" und "die Liquiditätssituation stabilisieren."
Lone Star Funds oder kurz Lone Star hat seinen Hauptsitz in Dallas/Texas. Die deutsche Unit befindet sich in Frankfurt am Main. Das Gesamtvolumen der Fonds seit 1995 beträgt nach eigenen Angaben 23 Milliarden US-Dollar. Die Investitionen flossen weltweit in besicherte und unbesicherte Finanzinstrumente, Immobilienwerte, Finanzinstitutionen und Firmenbeteiligungen. 2006 hat das Unternehmen schon einmal in Deutschland eine Bank übernommen: die damalige Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden (AHBR), heute Corealcredit Bank.
Unter Branchenkennern gilt das Unternehmen als lautlose, aber rigorose "Heuschrecke", die immer dann zuschlägt, wenn Banken oder Kredite zu günstigen Preisen zu kaufen sind. Bei der Auslösung von Krediten soll sich Lone Star zudem wenig zimperlich zeigen. Die Süddeutsche Zeitung zitiert eine Sparkassenkundin, deren Kredit nach Schwierigkeiten bei der Zahlung an Lone Star weiterverkauft wurde. "Jetzt regiert hier der Zwangsverwalter", so die Äußerung der Frau.