Amateurfußball wird bundesweit von Tausenden von Menschen betrieben. Webdienste, die sich dem Thema annehmen, kann man allerdings an einer Hand abzählen und oft genug widmen sie sich nur den regionalen Akteuren. Ganz und gar nicht amateurhaft wollen nun fünf Hamburger Gründer an die Sache herangehen. Mit einer Mixtur, die einen ordentlichen Schuss meinverein.de - mit Merchandising, Organisationstools, Medieneinbindung, Sponsoring-Schnittstelle – und dem Konzept Hartplatzhelden verbindet – Berichterstattung, User-generated-Content, Community – will das Start-up bei den Amateuren punkten.
Wichtige Fragen
Dem Konzept liegen eine Reihe von noch unbestätigten Annahmen zu Grunde: Interessieren sich die Hobbyfußballer nicht nur fürs Spielen, sondern auch fürs Drumherum? Kann man den regionalen Fußballportalen ihre Stammkundschaft abluchsen? Steht gerade das Überregionale nicht der lokalen Fixierung der Fußballamateure entgegen? Ist das Angebot für Freizeitkicker nicht überdimensioniert? Kann man sich deutlich positionieren? - Eine letzendliche Strategie wird sich erst nach Beantwortung der Fragen ergeben können: Muss man beispielsweise überhaupt die regionalen Portale ausstechen oder wäre man mit einer Kooperation besser bedient? Wieviel Marketing-Mittel sind notwendig, um eine kritische Masse an Usern zu generieren?
Die Vorreiter
Das teilweise Vorbild der Gründer, die Plattform Hartplatzhelden, musste sich in der Vergangenheit jedenfalls die Legitimation seines Angebots hart erkämpfen. Der Württembergische DFB-Ableger hatte das Start-up auf Unterlassung der Video-Berichterstattung verklagt, war nach ersten Erfolgen vor Gericht aber in der letzten Instanz gescheitert: Die Hartplatzhelden konnten weiterspielen. Im regionalen Bereich hat sich vor allem das bayerische Portal "fussball-vorort.de" einen außerordentlichen Ruf verdient: durch professionelle Berichterstattung, engen Kontakt zu den Vereinen und einen Schuss Liebe für das, was man tut. Ob das den myfussis glückt, steht noch in den Sternen, doch wir verfolgen die Fortschritte, die das Hamburger Start-up machen wird und wir sind gespannt auf die anstehenden Lösungsansätze.