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Welche Berufe und Weiterbildungsangebote gibt es an der Börse?
Die Börse ist ohne Zweifel der Ort, an dem sich – abgesehen vom Gewinn im Lotto – in kurzer Zeit das meiste Geld verdienen lässt. Täglich werden an den unterschiedlichen Börsen auf der Welt Millionen von Aktien gehandelt. Firmen feiern hier extreme Erfolge oder werden Zeuge des eigenen Untergangs. Von der Börse geht daher für viele Menschen ein ganz besonderer Reiz aus. Doch welche Jobs gibt es an der Börse eigentlich genau?
Börsenmakler als klassischer Börsenjob
Der klassische Job an der Börse ist der des Maklers bzw. Brokers. Die wichtigste Aufgabe eines Maklers ist es, Wertpapiere zu kaufen und zu verkaufen. Er ist also ein Vermittler zwischen den beiden Seiten von Angebot und Nachfrage. Bis zum Jahr 1998 wurden in Deutschland zwei verschiedene Arten von Maklern unterschieden. So waren die amtlichen Makler direkt bei der Börsenaufsichtsbehörde angestellt. Sie arbeiteten also für den Staat. Dabei vermittelten sie nicht nur Börsengeschäfte, sondern waren auch mit den amtlichen Börsenpreisen betraut. Daneben gab es noch die freien Makler, die Wertpapiere zwischen verschiedenen Kreditinstituten vermittelten, dabei aber nicht die Kurse festlegen konnten.
Seit 1998 wird aber nur noch zwischen sogenannten Börsenhändlern unterschieden, die mit Effekten handeln, und Skontroführern, die die Kurse festlegen. Skontroführer haben die Möglichkeit, sämtliche Wertpapiere, also solche aus dem Freiverkehr, dem geregelten Markt und dem amtlichen Markt, zu handeln. Da der Begriff Börsenmakler aber so geläufig ist, findet er nach wie vor Anwendung.
Voraussetzungen und die Ausbildung zum Börsenmakler
Um Börsenmakler werden zu können, müssen Bewerber eine ganze Reihe verschiedener Voraussetzungen erfüllen. Zu diesen zählen vor allem starke Nerven und eine hohe Belastbarkeit. So sind Börsenmakler täglich extrem hohen Stress ausgesetzt. Dies gilt auch für die Arbeitszeiten. Daneben sind englische Sprachkenntnisse von großer Bedeutung, da die weltweiten Finanzmärkte nicht ohne Englisch funktionieren.
Ein Studium ist aber nicht unbedingt erforderlich. So reicht oftmals eine kaufmännische Ausbildung. Bewerber sollten sich aber seit einigen Jahren mit den Börsen beschäftigen und eine Leidenschaft für die Finanzmärkte mitbringen. Auch sind gute mathematische Kenntnisse und ein routinierter Umgang mit Zahlen essenziell. Ein Studium kann auch sehr gut parallel zu einer Stelle nachgeholt werden. Hier bieten sich Fachrichtungen wie Jura und BWL an.
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, so kann sich jeder Interessierte einer Prüfung bei der Deutschen Börse AG unterziehen. In dieser Händlerprüfung wird die Eignung für den Beruf als Börsenmakler überprüft. Es handelt sich jedoch nicht um eine Ausbildung, die mit klassischen Berufsausbildungen vergleichbar ist, die über mehrere Jahre gehen. Die Prüfung ist extrem umfangreich und verlangt vom Bewerber, sich mit der Börse und ihrer Funktionsweise sehr gut auszukennen. Bei erfolgreicher Prüfung erteilt die Deutsche Börse AG dann eine Zulassung als Börsenhändler.
Weitere börsennahe Berufsgruppen
Neben den klassischen Maklern gibt es noch weitere Berufsgruppen, die sich im börsennahen Umfeld bewegen. Ein weit verbreiteter Job ist dabei der des Portfoliomanagers. Zu seinen Aufgaben zählt die Verwaltung der Aktienbestände eines Klienten. So überwacht der Portfoliomanager, welche Aktien sich im Portfolio des Kunden befinden und welche gekauft oder verkauft werden sollten. So analysiert der Manager regelmäßig die Aktienmärkte und verfolgt aktuelle Trends und Entwicklungen. Darüber hinaus arbeitet er Strategien aus, mit denen der Klient seine finanziellen Ziele erreichen kann.
Voraussetzung ist auch hier zumindest eine kaufmännische Ausbildung. In vielen Fällen haben Portfoliomanager aber studiert und besitzen einen Master in BWL oder VWL oder auch Staatsexamina in Jura. Eine feste Ausbildung gibt es auch in diesem Berufsfeld nicht. Vielmehr sind hohe Belastbarkeit und umfangreiche Kenntnisse der Börsen die Voraussetzung, um Portfoliomanager werden zu können. So fangen viele Manager bei Banken an und betreuen hier bestehende Kunden. Es besteht aber auch die Möglichkeit zur Selbstständigkeit.
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