Karriere-Kompass: Die Kunst der Selbstpräsentation – Wie man Führungsqualitäten in der Bewerbung hervorhebt

Abseits der konkreten Berufserfahrung und Hard Skills, spielt eine überzeugende Selbstpräsentation bei nahezu jeder Bewerbung eine wichtige Rolle, um sich von den zahlreichen Konkurrenten abzuheben. Sie hilft dabei, dem zukünftigen Arbeitgeber auf geschickte Art und Weise zu zeigen, dass man nicht nur die notwendigen Qualifikationen, sondern darüber hinaus auch ein gewisses Maß an Überzeugungskraft besitzt. Allerdings finden viele Bewerber es häufig gar nicht so leicht, das nötige Fingerspitzengefühl bei der Selbstvermarktung an den Tag zu legen. So kommen dann übertriebene Selbstbeweihräucherung oder klischeehafte Floskeln zustande – manche weichen gar auf Unwahrheiten aus.

Wie schafft man es also, die persönlichen Stärken und Führungsqualitäten effektiv hervorzuheben, um die Erfolgsaussichten im Bewerbungsprozess signifikant zu verbessern? Welche Rolle spielen die bisherigen beruflichen Erfahrungen und Erfolge und worauf muss man darüber hinaus noch achten, damit die Bewerbung zu einem vollen Erfolg wird?


Die Bedeutung von Führungsqualitäten in der Bewerbung

Strategisches Denken, Organisationstalent oder Entscheidungs- und Durchsetzungsfähigkeit gelten in der heutigen Arbeitswelt als wichtige Eigenschaften, egal ob man sich auf eine Position im mittleren Management bewirbt oder sich selbstständig machen beziehungsweise freiberuflich arbeiten möchte. Dementsprechend sollten die persönlichen Qualifikationen, Stärken und bisherigen Erfolge in der Bewerbung überzeugend herausgearbeitet werden.

Der ein oder andere kann diese bereits durch vorherige Stationen im Lebenslauf kommunizieren, sodass Personalverantwortliche sie auf den ersten Blick erkennen können. Dabei kommt es nicht immer nur darauf an, wie viel Erfahrung in Managementpositionen man schon gesammelt hat oder ob man in der Vergangenheit bereits eine leitende Position innehatte. So kann man beim Berufseinstieg auch auf einzelne Projekte und Bereiche verweisen, die man selbst angestoßen hat oder für die man verantwortlich war.

Gerade im Anschreiben kann und sollte man die persönlichen Führungsqualitäten richtig betonen. Da jeder Arbeitgeber bei den bevorzugten Soft Skills jedoch eine ganz eigene Gewichtung hat, gilt es im ersten Schritt herauszufinden, welche Qualitäten konkret gefordert sind und inwieweit die eigenen Kompetenzen dazu passen.


Führungskompetenzen identifizieren

Um herauszufinden, welche persönlichen Fähigkeiten vom Arbeit- beziehungsweise Auftraggeber gefordert werden, sollte man zu allererst die Stellen- und Auftragsbeschreibung aufmerksam lesen. Hier finden sich zahlreiche Hinweise, wie zum Beispiel „zielorientierte Teamführung“, „Mitarbeiter kompetenzbasiert einsetzen“, „Freude an der Begeisterung und Förderung der Kollegen“, „eigenverantwortliche Arbeitsweise“, „organisatorische Prozesse koordinieren“, „aktive Weiterentwicklung der Kundenkommunikation“, „Mitwirkung an der Prozessoptimierung“, „durchsetzungsstarke Führungskraft“ oder auch „Kommunikationsschnittstelle zwischen Abteilungen“.

Daraus lassen sich beispielsweise folgende Soft Skills herauslesen:

  • Organisationstalent und Koordinationsfähigkeit
  • Eigeninitiative und Selbstständigkeit
  • Entscheidungsfähigkeit
  • ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten
  • Charisma und Durchsetzungsfähigkeit
  • Empathie und emotionale Intelligenz

Zusätzlich findet man auf der Webseite oder auch auf offiziellen Social-Media-Kanälen zahlreiche Informationen darüber, welche Werte und Ansichten das Unternehmen vertritt.

Wenn man sich nun sicher ist, dass man diese Anforderungen erfüllen kann, gilt es im zweiten Schritt festzustellen, anhand welcher Erfahrungen man das anschaulich belegen kann.


Soft Skills erläutern und belegen

Führungskompetenz lässt sich am besten durch greifbare Beispiele belegen, die man im Lebenslauf auflisten und im Anschreiben erläutern kann. Dabei muss man jedoch darauf zu achten, dass argumentativ eine sinnvolle Brücke zu den Anforderungen gebaut werden kann. Aber auch als Führungskraft sollte man darauf verzichten, die eigenen Kompetenzen übertrieben darzustellen oder Erfolge zu nennen, die man nicht nachhaltig belegen kann. Wenn man also bereits Seminare und Fortbildungen zur Teamentwicklung, dem Umgang mit Konfliktsituationen oder Zeitmanagement absolviert hat und das mit einem Zertifikat nachweisen kann, umso besser.

Eine gute Mitarbeiterführung lässt sich jedoch vor allem durch Erfahrung belegen. Dazu kann man darauf hinweisen, dass man in der Vergangenheit bereits Personalverantwortung hat und daher genau weiß, wie man Mitarbeiter anleitet oder wie man Aufgaben und Ziele konkret formuliert.

Aber auch im Vorstellungsgespräch beziehungsweise im Assessment Center muss man überzeugen. Wer für sich beansprucht besonders durchsetzungsstark und kommunikativ zu sein, sollte beim persönlichen Treffen nicht schüchtern oder nervös wirken. Auch Kritikfähigkeit und Gelassenheit sind wichtige Talente für eine Führungskraft. Wenn man also auf Rückfragen patzig oder abweisend reagiert, lässt an diesen Eigenschaften zweifeln.


Fazit:

Gerade Führungskräfte werden nicht nur für ihre fachliche Kompetenz ausgewählt. Natürlich müssen die Hard Skills in ausreichend hohem Maße vorhanden sein, doch oftmals geht es vor allem um die Fähigkeit, Prozesse reibungslos organisieren zu können, die effiziente Arbeit in und zwischen Teams und Abteilungen durch die Motivation und Koordination der Mitarbeiter sicherzustellen und zudem Konflikte vorbeugen oder lösen zu können. Dafür werden nicht nur Fachkenntnisse, sondern auch ausgeprägte zwischenmenschliche Kompetenzen benötigt, da Spannungen und Konflikte durch einen zu laschen oder zu strengen Führungsstil oder fehlendes Einfühlungsvermögen sehr schnell verstärkt oder neu geschaffen werden.

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