Der Online-Optiker Brille24 nimmt in einem Beitrag im hauseigenen Magazin Bezug auf die drei Psychologen Helmut Leder, Michael Forster und Gernot Gerger, die an der Universität Wien eine Studie über das Stereotyp des Brillenträgers durchgeführt haben. Die Forscher wollten zwei Fragen beantworten:
- Inwiefern haben Brillen eine Wirkung darauf, wie wir Gesichter wahrnehmen?
- Wie beeinflussen Brillen die Einordnung in Stereotype?
Das Fazit der Studie lautet zum einen: Brillen lenken den Blick auf die Augenpartie. Zudem beeinflussen sie den Wiedererkennungswert - und zwar umso stärker, je einprägsamer sie sind. Das Gesicht von Menschen mit Vollrandbrille bleibt wesentlich besser im Gedächtnis als das von Menschen, die ein rahmenloses Modell tragen. Außerdem gilt: Je prägnanter die Brille, desto mehr Kompetenz wird ihrem Träger zugesprochen. Umgekehrt verhält es sich, was Vertrauenswürdigkeit und Attraktivität angeht: Träger von leichten, rahmenlosen Modellen wurden als attraktiver und vertrauenswürdiger bewertet als Menschen, die Vollrandmodelle trugen.
Die passende Brille für den Beruf
Das lässt - wenn auch in begrenztem Rahmen - durchaus Rückschlüsse auf das Berufsleben zu. Überall dort, wo harte Fakten im Vordergrund stehen, sind Brillenträger mit einer Vollrandbrille gut beraten. Beispiele sind alle Arten von Meetings und Sitzungen, in denen Zahlen präsentiert und diskutiert werden, sowie Vorstellungsgespräche. Randlose Modelle spielen ihre Vorteile vor allem bei Verhandlungen, im Einzelhandel und in den Bereichen Service und Betreuung aus, also überall dort, wo es nicht zuletzt um Vertrauen und Sympathie geht. Bei Vorträgen oder Konferenzen können Brillenträger von Fall zu Fall entscheiden. Thema, Art und Inhalt der Präsentation sowie Publikum und Location können darüber entscheiden, welche Sehhilfe eher angemessen ist. Bei einem eher lockeren Vortrag vor jüngerem Publikum mag das randlose Modell die bessere Wahl sein, bei einem eher steifen Thema hingegen, das man vor Fachpublikum erörtert, die Vollrandbrille.
Entscheidend für die Wirkung, die man mit Brille auf andere Leute hat, ist aber selbstverständlich, dass man sich so verhält, wie die Brille es erwarten lässt. Ist das nicht der Fall, sorgt das für Irritationen bei unserem Gegenüber, selbst wenn es diese nicht bewusst wahrnimmt.
Wenig überraschend spielt auch die Farbe des Gestells eine Rolle bei der Einschätzung: Neutrale Farbtöne wie Schwarz oder Grau bewirken, dass man eher seriös eingeschätzt wirkt. Modelle in auffälligen Farben wie Rot hingegen lassen auf eine gewisse charakterliche Sprunghaftigkeit schließen.