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internationale Kommunikation

Umgehen Sie Missverständnisse und Irritationen

Aufgrund ihrer kulturellen Unterschiede sind Missverständnisse und Irritationen bei Treffen zwischen Chinesen und Deutschen nahezu vorprogrammiert.

So funktioniert eine gute Konversation mit chinesischen Geschäftspartnern
  • Chinesische Geschäftsleute haben einen sehr indirekten, harmonischen und integrativen Kommunikationsstil.
  • Deutsche gehen gerne direkt oder auch herausfordernd auf ihr Geschäftsziel zu.

Sind die Deutschen eher detailtreu und sachorientiert, so agieren die Chinesen eher vertrauensorientiert, weil für sie die langfristige Sicherung der freundlichen Geschäftsbeziehungen weit mehr Bedeutung hat. Vertragsverhandlungen haben für deutsche Geschäftsleute irgendwann ein Ende, was in Form von schriftlichen Vereinbarungen festgehalten wird. Ihr Partner aus China wird aber den Vertrag mit Ihnen eher als eine Art „Willenserklärung“ sehen, den er immer wieder mit Ihnen aushandeln wollen wird.

Aus deutscher Sicht können die Chinesen daher bei Verhandlungen als …

  • zu indirekt und überhöflich,
  • zu umständlich und kompliziert,
  • und bei der Vertragsgestaltung als wenig verlässlich – oder sogar „link“ wirken.

Viele Chinesen empfinden dagegen Ihre deutschen Besucher als …

  • sehr direkt, unhöflich und unflexibel,
  • ungeduldig und perfektionistisch,
  • angriffslustig bis verletzend,
  • wenig interessiert an ihren Verhandlungspartnern,
  • lehrmeisterhaft und arrogant in Bezug auf die deutsche Geschäftskultur.

Unterschätzen Sie daher nicht die Bedeutung des Small Talks: Gerade um die oben dargestellten Vorurteile von vornherein abzubauen, ist äußerst wichtig, zu Beginn einer Geschäftsbesprechung Small Talk zu halten.

Kommen Sie also erst zum Geschäftsthema, wenn Ihre Gespräche am Verhandlungstisch eine angenehme „Arbeitstemperatur“ erreicht haben.

Das macht guten Small Talk aus

Ihre Gastgeber werden es sehr schätzen, wenn Sie einige Worte auf Chinesisch sagen können, wie zum Beispiel:

Ni hao = Guten Tag
Zai jian = Auf Wiedersehen
Xie xie = Danke

Wenn Sie mit Dolmetschern zusammen arbeiten, dann achten Sie darauf, dass diese nicht nur den sprachlichen Anforderungen gerecht werden, sondern auch, dass Sie das Gefühl haben, diesen vertrauen zu können. Im Zweifelsfall bemühen Sie sich darum, einen anderen Dolmetscher zu finden, Oder Sie lassen sich bereits vor Ihrer Abreise einen solchen von Chinakennern empfehlen.

Übersicht: Darüber reden Chinesen gerne

  • Ihre guten Erfahrungen während Ihrer bisherigen Reise
  • chinesische Kunst und Landschaften
  • Wetter, Klima und Geographie Chinas
  • Ihre bisherigen Reisen in andere Länder

Aufdringlichen Fragen nach Ihrem Alter, Ihrem Einkommen und Ihrem Familienstand können Sie – sofern Sie nicht ausführlich Auskunft erteilen möchten – höflich aber elegant mit unspezifischen Antworten ausweichen.

Möchten Sie Ihrerseits das Alter oder den Familienstand in Erfahrung bringen, stellen Sie Fragen wie z. B. „How long have you been working here?“, „How old is your child?“ oder „Where does your child go to school?“. Auf diese Weise vermeiden Sie Irritationen bei Ihrem Gegenüber – was zu einem Gesichtsverlust führen könnte. Dies ist das Schlimmste, was Sie in China anrichten können.

Tipp

Fragen wie „Have you eaten?“ oder „Where have you been?“ müssen Sie als „How are you?“ interpretieren, auf die ein einfaches „Yes, thank you“ und ein Lächeln genügen.

Vorsicht bei folgenden Themen

  • Bezeichnen Sie die Insel Taiwan niemals als „The Republic of China“ oder „Nationalist China“. Wenn das Thema Taiwan aufkommt, verwenden Sie die korrekte Bezeichung „Taiwan Province“ oder schlicht „Taiwan“.
  • Vermeiden Sie die Bezeichnungen „Red China“, „Mainland China“ und „Communist China“. Sagen Sie schlicht und ergreifend „China“.
  • Äußern Sie sich auch niemals negativ über das chinesische Speisenangebot oder die Zubereitung!

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