Warum spielt der Aspekt der Nachhaltigkeit für Unternehmen mittlerweile eine fundamentale Rolle?
Der rücksichtslose Umgang mit natürlichen Ökosystemen in der Vergangenheit zeigt heute immer öfter seine negativen Folgen. Beispiele sind in diesem Zusammenhang unter anderem knapper werdende Ressourcen, zunehmende Luftverschmutzungen und die kontinuierliche Aufwärmung des globalen Klimas. Auswirkungen dieser Art haben in der jüngsten Vergangenheit dazu geführt, dass das Bewusstsein für die Umwelt bei Verbrauchern enorm angestiegen ist. So achten immer mehr Menschen beispielsweise beim Kauf von Waren und Dienstleistung auf deren ökologische Verträglichkeit. Auf diese Weise wird die Nachhaltigkeit für Unternehmen immer mehr zu einem bedeutungsvollen Charakteristikum. In vielen Fällen ist die Umweltverträglichkeit mittlerweile sogar das Zünglein an der Waage, wenn es um individuelle Kaufentscheidungen geht.
Was zeichnet Nachhaltigkeit in einem Unternehmen im Detail aus?
Grundsätzlich handelt es sich bei der Maxime der Nachhaltigkeit immer um ein ganzheitliches Konzept. So lassen sich zwar einzelne Aspekte wie beispielsweise der Verzicht auf umweltschädliche Materialien oder Verpackungen marketingtechnisch nutzen, allerdings erkennt der Verbraucher sehr schnell, ob ein Unternehmen es mit der Nachhaltigkeit wirklich ernst meint. Prinzipiell sollten in einem nachhaltigen Betrieb sämtliche Prozesse auf eine möglichst hohe Umweltverträglichkeit ausgelegt sein. Beispielsweise sind nachhaltige Verpackungsmaterialien für ein Unternehmen ebenso wichtig, wie die Reduzierung des eigenen Energie- und Materialverbrauchs. Auch der für den Betrieb genutzte Strom sollte in einem nachhaltigen Unternehmen nicht zu großen Teilen aus Kohle oder Kernkraft stammen. Wer nämlich Nachhaltigkeit anpreist, diese aber nicht ganzheitlich umsetzt, verliert früher oder später seine Glaubwürdigkeit.
Welche Wettbewerbsvorteile bringt ein Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen mit sich?
Aus der Berücksichtigung nachhaltiger Aspekte resultieren für Betriebe gleich eine ganze Reihe an Vorteilen. Vor allem das Firmenimage und das Ansehen kann durch ein nachhaltiges Wirtschaften massiv verbessert werden. Doch auch aus ökonomischer Sicht rentiert sich ein Handeln im Sinne der Umwelt. Wer einmal die 100 nachhaltigsten Konzerne der Welt genauer unter die Lupe nimmt, wird feststellen, dass diese sowohl kurz- als auch langfristig schwarze Zahlen schreiben. Zwar ist der Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen anfangs oftmals durch zusätzliche Investitionen und auch Einschränkungen gekennzeichnet, doch auf lange Sicht machen sich diese jedoch in aller Regel bezahlt.
Wie funktioniert erfolgreiches Nachhaltigkeitsmanagement und welche Beispiele gibt es dafür?
Bei der Forcierung der Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen ist in erster Linie die Firmenleitung gefragt. So steht am Anfang einer Entwicklung hin zum nachhaltigen Betrieb im Regelfall immer eine Eigenanalyse mit anschließender Strategieausbildung. Hierbei muss geklärt werden, auf welche Art und Weise das eigene Unternehmen die Umwelt beeinflusst und welche Verbesserungsmöglichkeiten existieren. Im Anschluss muss die entwickelte Strategie durch konkrete Maßnahmen in die Tat umgesetzt werden. Selbstverständlich gehört auch die regelmäßige Kontrolle und Bewertung der ergriffenen Strategien zu einem erfolgreichen Nachhaltigkeitsmanagement. Dass sich die Anstrengungen lohnen, zeigt aktuell unter anderem die Branchen des Automobil- und Maschinenbaues. So besitzen nachhaltige Unternehmen in diesen Bereichen eine deutlich höhere Profitabilität bzw. Produktivität als Konkurrenten mit mangelhafter Nachhaltigkeitsstrategie. Wichtig ist vor allem, dass die Maßnahmen nicht nur auf den nächsten Jahresabschluss ausgelegt sind, sondern ein langfristiges Ziel verfolgen.
Was gibt es abschließend zum Thema zu sagen?
Wie sich zeigt ist der Aspekt der Nachhaltigkeit einer der essenziellen Zukunftsfaktoren für Unternehmen. Wer schon heute entsprechende Maßnahmen ergreift, wird schon in wenigen Jahren massiv vom eigenen Engagement und dem positiven Image profitieren. Aus diesem Grund sollten insbesondere junge Unternehmen nicht zögern, wenn es um die Entwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien geht.