Logistikkosten senken:
Logistische Unternehmensorientierung
Die Logistik ist in den letzten Jahren zu einer Strategie gereift, welche die angestrebte Wettbewerbsposition des Unternehmens wesentlich unterstützen und als Erfolgsfaktor wirken soll. Die Logistik umfasst das Management von Kunden- und Lieferantenbeziehungen, die im Realgüterbereich, also auf der operativen Ebene, durch Transport-, Lager- und Umschlagsvorgänge gekennzeichnet sind. Im dispositiven Logistikbereich stehen die den Material- und Wertefluss planenden und steuernden, informationsverarbeitenden Aufgaben im Blickpunkt, dem Bestandsmanagement.
Genauso wichtig ist es allerdings, dass innerhalb der strategischen und taktischen Ebene im Unternehmen die logistischen Aktivitäten ebenfalls umfassend erfüllt werden. Anhand eines Organisationsebenenmodells werden die relevanten Einflussgrößen, Anforderungen, Ziele, Aufgaben, Schwachstellen, Maßnahmen und das Controlling über die strategische, taktische, dispositive und operative Logistikprozessebene ausführlich erläutert. Die Erkenntnisse finden Anwendung bei der Logistikkonzepterstellung und Logistiksystemeinführung.
Kernaussagen
- Das Logistikmanagement ist eins von mehreren modernen Führungsinstrumenten zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.
- Ein Unternehmen kann nur dann Erfolg haben, wenn es unterschiedliche Managementeinzelstrategien mit ihren Erfolgsfaktoren bündelt.
- Die Zusammenfassung dieser einzelnen Strategien bzw. der Umsetzungsstrategien wird hier als übergeordnete General-Management-Strategie (GMS) bezeichnet.
- Die Anwendung der GMS erfolgt in einem ganzheitlichen Denkrahmen innerhalb der vier vom Unternehmen abzudeckenden Strategie- und Handlungsfelder, die in ihren Wechselbeziehungen unauflösbar miteinander verknüpft sind und den Ordnungsrahmen für die Entwicklung eines durchgängigen Kennzahlensystems nach Balanced-Scorecard-Gesichtspunkten bieten.
- Die Ermittlung der relevanten Erfolgsfaktoren wird über eine Chancen-Risiken-Analyse, die Ermittlung der Erfolgspotenziale im Unternehmen über eine Stärken-Schwächen-Analyse vorgenommen. Anschließend werden diese Erfolgsfaktoren und Erfolgspotenziale den dafür zuständigen Umsetzungsstrategien zugeordnet.
- Aus den ausgewählten Managementumsetzungsstrategien der General-Management-Strategie leiten sich anschließend die übergeordneten strategischen Unternehmensziele ab, die in Form eines unternehmensspezifischen Zielnetzwerks verknüpft werden.
Schaffung von integrierten betrieblichen Logistikstrukturen für das Erreichen logistischer Zielsetzungen
Bildung integrierter betrieblicher Logistiksystemstrukturen
Integriert werden müssen dabei die vorher getrennt betrachteten Vertriebs-, Entwicklungs-, Beschaffungs-, Produktions-, Versand- und Entsorgungslogistikaufgaben.
Beschreibung der einzelnen Logistikaufgaben innerhalb der logistischen Kette
Die einzelnen Aufgaben der Vertriebs-, Beschaffungs-, Produktions- und Dispositionslogistik werden detailliert beschrieben und die einzelnen Zielsetzungen werden zugeordnet. Für das Erreichen der Logistikziele und -inhalte werden dispositive und operative Logistikmaßnahmen zugeordnet.
Zielkonflikte innerhalb der Logistikkette
Innerhalb der Betriebs-, Entwicklungs-, Beschaffungs-, Produktions-, Versand- und Entsorgungslogistik werden die einzelnen Zielkonflikte dargestellt. Bezogen auf die Vertriebslogistik lautet dieser Zielkonflikt beispielsweise „hoher Servicegrad bei niedrigen Fertigungsbeständen“.
Ebenenbezogene Logistikaufgaben
Bei der ebenenbezogenen Logistikaufgabenbeschreibung wird das oben erläuterte Organisationsebenenmodell zur Beschreibung der Logistikaufgaben innerhalb der einzelnen hierarchischen Ebenen im Unternehmen verwendet.
Integriertes Organisations- und Prozessmanagement
Die Erledigung der Aufgaben innerhalb der hierarchischen Ebenen, also der logistischen Aufgaben, wird über das integrierte Organisations- und Prozessmanagement vorgenommen. Hierbei handelt es sich um die kunden-, mitarbeiter-, prozess- und damit erfolgsorientierte Planung, Steuerung, Ausführung und Überprüfung aller Aufgaben sowie die Koordination der eingesetzten Ressourcen bzw. Produktionsfaktoren zur zielorientierten Optimierung des angestrebten Logistikprozessoutputs. Dieser Logistikprozessoutput ist auf den maximalen Kundennutzen ausgelegt.
Konzepterstellung und Auswahl von Logistiksystemen
Einteilung von Logistiksystemen
Die oben genannten Ansatzpunkte und Strukturvorgaben zur Verbesserung der Produkt- und Dienstleistungserzeugung innerhalb der Hauptprozesse müssen jetzt mithilfe von Logistikkonzepten realisiert werden.Ziel und Inhalt von Logistikkonzepten ist die Gestaltung von Logistiksystemen auf den verschiedenen Unternehmensebenen und innerhalb der genannten Logistikhauptprozesse.
Ganzheitliche durchgängig integrierte Logistiksystemgestaltungsansätze
Die Ansätze zur Logistiksystemgestaltung lassen sich in einzelnen Ebenen der Organisationsmodellebene abhängig zuordnen. Weiter gibt es auch eine ganze Anzahl ebenenunabhängiger Gestaltungspunkte für Logistiksysteme.
Konzepterstellung von Logistiksystemen
Die Konzepterstellung von Logistiksystemen basiert auf der Umsetzung der Prozessorientierung in der Organisation unter Beteiligung der Mitarbeiter. Hierbei findet eine systematische Prozessanalyse und Optimierung unter Einsatz des Prozessmanagementtools SYCAT Anwendung.
SYCAT-Organisationsprozessdarstellung
Anwendung bei der Prozessanalyse findet die von Prof. Binner Anfang der 80er-Jahre entwickelte Organisationsprozessdarstellung (OPD). Sie hat seit Anfang der 90er-Jahre unter der Bezeichnung Swimlane viele Nachahmer gefunden.
In dieser Prozessdarstellung wird über die sachlich-logische sowie zeitliche Zuordnung der Prozessfunktionen der Arbeitsfluss mit dem Ressourcenfluss deutlich. Des Weiteren werden die Informationsflüsse beschrieben, d.h., der Dokumenten- und Datenfluss wird dargestellt. Diese Arbeits-, Ressourcen- und Informationsflussdarstellungen lassen sich über Prozessparameter in der Datenbank präzisieren.
Logistikpotenzialanalyse mit Alternativbewertung
Bei der Logistikpotenzialgrößenbetrachtung kommt es darauf an, die Stellschrauben für die Primärpotenziale im betrachteten Geschäftsprozess zu bestimmen und sich dabei auf die Prozessaktivitäten zu beschränken, bei denen mit kleinstem Aufwand ein bestimmter Erfolg (Minimalprinzip) oder mit einem bestimmten Aufwand der maximale Nutzen (Maximalprinzip) erreichbar ist.
Zur Verdeutlichung der vorhandenen Ansatzpunkte werden die Kosten- und Zeitpotenziale in Kosten- und Zeitkurven visualisiert.
Implementierungsmodelle mit Lastenhefterstellung
Beim Implementierungsmodell werden die einzelnen SYCAT-Modellkomponenten als ganzheitliche Logistikeinführungsmethode zusammengefasst. Sie besteht aus den folgenden fünf Einzelmodellen:
1. Logistikprozessreferenzmodell (Prozesssicht)
2. Logistikorganisationsmodell (Organisationssicht)
3. Logistikfunktionalitätsmodell (Funktionssicht)
4. Logistikdatenmodell (Datensicht)
5. Logistikimplementierungsmodell (Projektsicht)
Entwicklung von Logistikreferenzmodellen
Ziel des Prozessreferenzmodells ist die effiziente und einfache Analyse, Modellierung, Simulation und Dokumentation sowie Archivierung von Logistikprozessen unter Verwendung vorgegebener Referenzmodelle.
Fazit: Die Beschreibung der Logistikanforderungen und -aufgaben innerhalb der strategischen, taktischen, dispositiven und operativen Logistikprozessebenen hat aufgezeigt, dass nur mit einer ganzheitlichen, durchgängigen Betrachtung der Logistik das Erreichen der vorgegebenen Zielsetzung im Rahmen einer übergreifenden Unternehmensstrategie mit dem dazugehörigen Unternehmenszielnetzwerk möglich ist.
Über diesen Ansatz lassen sich die derzeitigen Basistrends in der Logistik wie
- Verbesserung des Kundennutzens,
- Globalisierung,
- Reduzierung der Wertschöpfungstiefe,
- Bildung von Logistiknetzwerken (SCM),
- logistisches Prozesskettenmanagement,
- neue ökologische Herausforderungen,
- durchgängige IuK-Logistiksysteme sowie
- das Logistikcontrolling
umfassend unterstützen, um somit den Wettbewerbserfolg zu sichern.
Der Vorteil der Anwendung des beschriebenen Vorgehensmodells liegt u.a. darin, dass hier ein ganzheitlicher Logistiksystemgestaltungsansatz mit umfassender automatisierter Prozessdokumentation stattfindet, bei dem die gesamte Logistiksystemdokumentation softwareunterstützt generiert wird. Ein weiterer Vorteil ist die einfache und sachlich-logische Prozessdarstellung mit transparenter Abbildung von Führungs-, Aufbau- und Ablauforganisation in einem gemeinsamen, logistikspezifischen Prozessmodell. Hierbei findet eine softwareunterstützte Integration von Prozessanalyse, Visualisierung, Dokumentation mit Dokumentenverwaltung, Ausführung und Workflow statt.
Der Nutzen bei der Anwendung des vorgestellten Vorgehensmodells mithilfe von SYCAT-Standardsoftware ist vielfältig und lässt sich immer wieder in Logistikprojekten bestätigen:
- ganzheitlicher Gestaltungsansatz mit umfassender automatisierter Prozessdokumentation bei gleichzeitiger Verwendung als Managementsystemdokumentation und Organisationshandbuch
- einfache und leicht verständliche Prozessdarstellung mit transparenter Abbildung von Führungs-, Aufbau- und Ablauforganisation in einem gemeinsamen logistikspezifischen Prozessmodell
- softwaregestützte Integration von Prozessanalyse, Visualisierung, Dokumentation mit Dokumentenverwaltung, Auditierung und Workflow
- flexible Erweiterung und individuelle Anpassungsmöglichkeiten mit KVP
- hohe Akzeptanz dieser Vorgehensweise bei den Mitarbeitern
- Verwendung von Standardsoftware (Microsoft Word, Microsoft Visio, Microsoft Access)
- einfache Maßnahmenimplementierung mit geringem Einführungsaufwand
- softwaregestützte Terminverfolgung und Controlling der Verbesserungsmaßnahmen
- systematische Integration einer großen Anzahl von Gestaltungssichten bei der logistischen Unternehmensorientierung, z.B. Kosten-, Ressourcen- und Kennzahlensichten
- systematische Umsetzung der Veränderungsprozesse von der funktions- zur prozessorientierten Organisation im Logistikbereich
- Bereitstellung von Methoden und Werkzeugen zur Logistikorganisationsentwicklung
- Grundlage für die Personalentwicklung und das Personalmanagement im Logistikbereich
- weitere Verwendung der SYCAT-Prozessdokumentation, z.B. bei prozessorientierten Einführungen etwa mit SAP/R3
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