Um zu verstehen, wie Facebook aufgebaut ist, ist es hilfreich zu wissen, was die Erfinder damit bezwecken.
Facebook soll in naher Zukunft ein Internet innerhalb des Internets werden. Nutzer sollen auf der Plattform alles finden können, was sie suchen, vom Hotel bis zum IT-Dienstleister, sozusagen ein weltweites Branchen- und Telefonbuch. Facebook ist damit inzwischen zum Hauptkonkurrenten von Google geworden.
Richten Sie eine Firmenseite ein
Als erstes ist es wichtig, dass Sie Ihren Firmennamen sichern. Noch sind sehr viele Wunschnamen verfügbar. Wenn Sie auf die Startseite www.facebook.com gehen, finden Sie den Link für die Registrierung von Firmenseiten unter dem eigentlichen Anmeldeformular (s.Abb. 1). Durch den weiteren Registrierungsprozess werden Sie systematisch geführt. Sie können die Seite auch später noch ändern oder ergänzen.
Sie können auch mehrere Seiten unter verschiedenen Namen einrichten. Im Moment sind noch sehr werbewirksame Bezeichnungen verfügbar, unter denen Sie von Interessenten eher gefunden werden.
Wenn Facebook-Nutzer die Inhalte Ihrer Seite interessant finden, können sie sich als „Fan“ anmelden. Fans sehen jede Neuigkeit, die Sie veröffentlichen auf ihrer Facebook-Startseite und werden dadurch regelmäßig auf Sie aufmerksam.
Ab und zu können Sie natürlich auch Informationen im eigenen Interesse veröffentlichen (z. B. Links auf eigene neue Produkte oder Leistungen, Neuerungen und Veranstaltungen Ihrer Firma). Dosieren Sie diese Eigenwerbung aber auf maximal 10 bis 20 %.
Mit diesen Themen bieten Sie Ihrer Community Nutzen
- Branchentermine
- wichtige Tagungen und Kongresse
- technische Neuerungen
- aktuelle Rechtsprechung
- spannende Projekte
- personelle Veränderungen in der Branche
- passende Studien und Untersuchungen
- Experten-Interviews
- praktische Tipps
Gründen Sie eine Themengruppe
Zusätzlich zu Ihrer Firmenseite können Sie auch eine Gruppe eröffnen (s. Abb. 2). Hier treffen sich Facebook- Mitglieder, um sich zu einem bestimmten Thema auszutauschen. Auch in diesem Bereich von Facebook sind noch viele einprägsame Namen verfügbar.
Eine Gruppe hat gegenüber einer Firmenseite den Vorteil neutraler zu sein. Manche Facebook-Nutzer lassen sich lieber darauf ein, weil sie befürchten, dass Firmenseiten zu viel Eigenwerbung anbieten.
Auch bei einer Gruppe ist es wichtig, Inhalte zu finden, die für Ihre Zielgruppe von Bedeutung sind. Zusätzlich zu den im Kasten genannten Punkten lebt eine Gruppe von aktiven Diskussionsforen. Sie können Ihre Gruppe so einrichten, dass jedes Gruppenmitglied Themen anregen kann. Das erhöht die Chance, dass in Ihrer Gruppe immer etwas passiert und es sich lohnt, Mitglied zu werden.
So lange Sie nur eine geringe Mitgliederzahl haben, müssen Sie wahrscheinlich selbst viele Themen und Diskussionen anstoßen. Regen Sie beispielsweise durch Fragen einen Erfahrungsaustausch zu aktuellen Themen an:
- „Wie gehen Sie in Ihrem Unternehmen mit … um?“
- „Welche Erfahrungen haben Sie mit … gemacht?“
- „Hier finden Sie drei Tipps zum Thema …Welche Ideen haben Sie dazu?“
Die Themen müssen nicht unmittelbar mit Ihren Produkten zu tun haben, sollten Ihnen aber möglichst die Chance geben Ihre Kompetenz zu beweisen.
Werben Sie um neue Fans
Informieren Sie zunächst Kunden und Ihr persönliches Netzwerk, dass Sie auf Facebook präsent sind. Als nächstes können Sie dann andere Facebook-Nutzer auf sich aufmerksam machen. Schreiben Sie Kommentare und Beiträge auf Seiten, die mit Ihrem Thema verwandt sind.
Beispiel |
Ein Wellness-Hotel südlich von München will bekannter werden. Deshalb stellt der Geschäftsführer in der Gruppe „Wellness“ ein Gewinnspiel vor, bei dem Teilnehmer ein Wochenende in seinem Hotel gewinnen können. Bedingung: Wer gewinnen will, muss sich erst als Fan der Firmenseite anmelden. |
In größerem Maßstab können Sie Fans durch Werbung gewinnen. Facebook bietet die Möglichkeit, kleine Anzeigen zu schalten, die rechts neben den Gruppen und Mitgliederseiten erscheinen. Die Seiten passen thematisch zu den Vorlieben der jeweiligen Nutzer.
Sie können Ihre Anzeige nach verschiedenen Modellen bezahlen. „Pay per View“ bedeutet, dass Sie zahlen, sobald Ihre Werbung angezeigt wird. Bei der Variante „Pay per Click“ wird die Gebühr nur dann fällig, wenn ein Nutzer Ihre Anzeige anklickt und damit auf Ihre Seite weitergeleitet wird. Bei beiden Varianten können Sie ein Tageslimit angeben. Ist dieses aufgebraucht, wird die Anzeige erst wieder am nächsten Tag eingeblendet.
Über ein ausführliches Statistik-Werkzeug können Sie Ihre Anzeige so optimieren, dass Sie möglichst genau Ihre Kernzielgruppe ansprechen.
Verbinden Sie Ihre Online-Aktivitäten
Zurzeit entwickeln sich mehrere Social- Media-Plattformen rasant. Neben Facebook wächst beispielsweise auch Twitter sehr schnell. Niemand kann wirklich genau sagen, welche Plattform in Zukunft die Vorreiter-Rolle einnimmt. Deshalb ist es wichtig, dass Sie in unterschiedlichen Netzwerken präsent sind. Das bedeutet aber nicht, dass Sie für jedes eigene Inhalte produzieren müssen.
Mein Tipp
Wenn Sie eine Plattform wie Blogger oder Posterous für Ihren Firmenblog nutzen, können Sie die Übertragung auf andere Netzwerke vereinfachen. Dort stehen Funktionen zur Verfügung, mit denen Sie einen Link zu Ihrem Blogbeitrag mit einem Knopfdruck in verschiedensten Plattformen veröffentlichen können.
Mit folgender Vorgehensweise bekommen Sie eine gute Internetpräsenz:
- Nehmen Sie sich jeden Tag 30 bis 60 Minuten Zeit für Ihr Social Media- Marketing.
- Überlegen Sie sich, welche nützliche Information Sie Ihrer Zielgruppe täglich bieten können (s. Kasten auf der vorigen Seite).
- Schreiben Sie eine längere Version der Information für Ihren Firmenblog oder Ihre Homepage.
- Setzen Sie einen Hinweis und einen Link auf die verschiedenen Plattformen, die Sie nutzen.
Auf diese Weise erscheinen zwar in allen Netzwerken die gleichen Informationen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein Community-Mitglied alle Ihre Einträge liest ist sehr gering. Im Gegenteil: Sie erhöhen so eher die Chance, dass Ihre Informationen auch bei Ihrer Zielgruppe ankommen.
Dieter Schwarz
Dieter Schwarz beschäftigt sich als Experte seit vielen Jahren mit der Entwicklung des Bereichs Social Media. Er berät Unternehmen bei der Entwicklung eigener Kampagnen. Kontakt: pr@obtainer-media.com