Der Kampf um Likes
Ist die eigene Facebook-Seite erst einmal eingerichtet, verfügen Unternehmen noch nicht über ausreichenden Handlungsspielraum. Schließlich geht es auch in sozialen Netzwerken um eine größtmögliche Reichweite. Diese Reichweite kann natürlich einerseits durch sogenannte „Sponsored Posts“ erhöht werden, wird andererseits jedoch deutlich stärker von der tatsächlichen Beliebtheit der Seite beeinflusst.
Der wohl stärkste Indikator für die Attraktivität einer Facebook-Page sind die entsprechenden Likes. Nutzer des sozialen Netzwerks können per Mausklick einen „Daumen“ hinterlassen und bleiben anschließend mit der Seite verbunden. Folglich werden ihnen in der Zeit nach dem Like Posts des Unternehmens in ihrer Timeline angezeigt, was die Erreichung einer größeren Menschenmenge erleichtert.
Bis sich ein Unternehmen jedoch seine ganz eigene Gemeinschaft an Sympathisanten aufgebaut hat, können Monate – wenn nicht sogar Jahre – ins Land gehen. Wichtige Aspekte, die die Bereitschaft eines Nutzers, die Page zu liken, beeinflussen, sind nicht nur deren Inhalte und Gestaltung. Auch die Anzahl bereits vorhandener Likes ist ein Punkt, der eine Facebook Page attraktiv oder weniger attraktiv erscheinen lassen kann. Insbesondere während der Anfangszeit bei Facebook ist das Hauptziel also das Sammeln möglichst vieler Seiten-Likes. Unternehmen, die Facebook Likes kaufen, genießen dabei durchaus Vorteile, da die äußerliche Attraktivität der Seite durch eine höhere Anzahl an Sympathisanten steigt.
Präsenz zeigen geht nicht ohne Aktivität
Nach dem Kauf ist jedoch vor der Arbeit. Um die eigene Facebook Page beliebt zu machen, braucht es einen cleveren Plan. Das Potenzial, in sozialen Netzwerken erfolgreich zu werden, ist jedoch gerade bei Facebook groß. Laut Statistik waren hier im August 2017 ganze 2,05 Milliarden Nutzer monatlich aktiv. Eine große Gemeinschaft, in der sich auch die eigene Zielgruppe für gewöhnlich stark präsentiert.
Ob ein Unternehmen bei Facebook gesehen wird, hängst stark von dessen Aktivität und den richtigen Bemühungen ab. Es genügt keinesfalls, eine Page zu erstellen und diese lediglich einmal pro Monat mit einem neuen Posting zu „füttern“. Dann nämlich sinkt die Sichtbarkeit bei Facebook und es entsteht keine sinnvolle Kommunikation mit der gewünschten Zielgruppe. Was die Aktivität betrifft, sind also Konsequenz und Konstanz gefragt. Am besten gelingt die Umsetzung beider Punkte, indem mindestens ein Mitarbeiter mit der Pflege der Facebook-Page betraut wird und sich täglich damit beschäftigen kann. Der Aufwand wird hierbei häufig unterschätzt. So sollte es möglich sein, täglich zwischen zwei und vier Stunden für die Pflege und Betreuung der Seite zu nutzen. Das gilt vor allem dann, wenn bereits ein reger Austausch stattfindet.
Doch nicht nur regelmäßige Postings sind notwendig, um die Unternehmensseite voranzutreiben. Auch bewusste Aktivität innerhalb des Netzwerks entscheidet darüber, wie sichtbar das eigene Unternehmen für die Gemeinschaft ist. Die konkrete Verbindung mit anderen – selbstverständlich relevanten – Seiten und das Kommentieren unter Posts verbessern die Sichtbarkeit. Hier sollten Unternehmen selbstverständlich darauf achten, keine aktive Werbung zu schalten, sondern durch interessante und wertvolle Beiträge aufzufallen. Das wiederum lockt neue Seitenbesucher an und erhöht die Chancen auf frische Likes.
Rechtliche Details rund um die Facebook-Seite
Was Unternehmen häufig vergessen: Auch soziale Medien sind kein rechtsfreier Raum. Ihre Nutzung ist ebenso wie der Betrieb einer Unternehmens-Webseite mit Pflichten verbunden. Schon beim Aufbau eines Startups und der damit verbundenen Anlage einer Facebook-Page sollten Unternehmer darauf achten, auch die rechtlichen Vorgaben zu erfüllen.
So ist es wichtig, eine konkrete Unternehmensseite zu verwenden und nicht etwa das eigene Privatprofil. Auch wenn gerade Einzelunternehmer diesen Schritt häufig versäumen, ist er entscheidend. Die Verwendung privater Pages ist nämlich ausschließlich natürlichen Personen vorbehalten. Wer hier sein Unternehmen darstellt, riskiert Ärger und den Verlust bereits geschlossener Kontakte.
Ein weiterer wichtiger Punkt in Sachen Recht ist auch die Impressumspflicht bei Facebook. Ein Unternehmen, das sich hier darstellt, muss genau wie bei seiner Webseite darauf achten, ein rechtsgültiges Impressum vorweisen zu können. Die Inhalte des Impressums müssen jedoch nicht in ausgeschriebener Form zu sehen sein. Es genügt, einen Link zum Impressum auf der Unternehmensseite zu setzen. Es ist wichtig, dass dieser Link auf der Facebook-Page direkt erkennbar ist und mit dem schriftlichen Zusatz „Impressum“ versehen wird.
Zu den Verboten bei der Facebook-Nutzung gehören sowohl das Versenden von Werbenachrichten an Nutzer als auch das eigenständige Posten auf Pinnwänden. Wer Nachrichten versendet, darf dies nicht ungefragt tun, auch wenn sich so theoretisch viele Menschen erreichen lassen. Einzig und allein erlaubt ist das Versenden von Nachrichten, wenn sich ein Nutzer zuvor per Privatnachricht an das Unternehmen gewendet hat.
Das Posten auf den Pinnwänden anderer Unternehmen mag ebenfalls im ersten Moment attraktiv erscheinen, kann jedoch unangenehme Folgen nach sich ziehen. Kommentieren unter Posts – sofern nicht überaus werblich – ist in Ordnung. Wer allerdings einen eigenen Post mit Werbung erstellt, handelt unerlaubt und kann abgemahnt werden. Besser ist es, Kooperationen mit anderen Fanseiten einzugehen und diese darum zu bitten, in einem Posting auf das eigene Unternehmen hinzuweisen.