Ein Team ist immer mehr als die Summe seiner Mitglieder. Etwas überspitzt formuliert, könnte man sagen: Team ist das, was zwischen den Mitgliedern geschieht.
Nicht jede Gruppe, die zusammen arbeitet, wird automatisch zu einem funktionierenden Team. Und längst nicht alles, was sich Teamarbeit nennt, wird diesem Namen wirklich gerecht. Um von einem Team sprechen zu können, bedarf es zunächst einiger elementarer Grundvoraussetzungen:
- Gruppengröße: Die optimale Mitgliederzahl für ein Team liegt bei zwei bis zwölf Personen. Bei mehr als zwölf Mitgliedern bilden sich in der Regel Untergruppen.
- Gruppenziel: Ein Team kann nur in Richtung auf ein gemeinsames Ziel hin agieren.
- Dauer: Erst über einen längeren Zeitraum hinweg entstehen Engagement und Identifikation.
- Wechselseitige Beziehungen: Die Mitglieder müssen sich untereinander kennen und in Beziehung zueinander stehen. Jeder muss mit jedem kommunizieren (können).
- Die Entwicklung eines Teams ist ein länger währender Prozess, der verschiedene identifizierbare Phasen durchläuft, die jeweils mit ihren eigenen Schwierigkeiten behaftet sind. Nicht jedes Team erreicht automatisch höchste Effektivität, und jede Veränderung kann auch gut eingespielte Teams wieder in frühere Phasen zurückwerfen.
Phase 1 der Teambildung: Orientierung („Forming“)
In dieser ersten Phase der Teambildung müssen alte Gewohnheiten infrage gestellt und neue Regeln gelernt werden. Erste Bindungen entstehen in einem noch wenig vertrauensvollen Klima. Es wird viel diskutiert und noch wenig geleistet. Die Gefühle schwanken zwischen Euphorie und Misserfolgsbefürchtungen.
Teilweise kann auch eine scheinbare Effektivität vorherrschen, weil sich alle anfangs Mühe geben und sich nicht unbeliebt machen wollen. Dieses Verhalten ist aber nicht von Dauer und wird immer wieder durchbrochen.
Phase 2 der Teambildung: Positionskampf und Rolle („Storming“)
Die zweite Phase ist möglicherweise die schwierigste für das Team. Es beginnt ein Wettstreit um Anerkennung und um Positionen, ein allgemeines Aufbegehren gegen die gestellten Aufgaben und die zugewiesenen Rollen, das auch Autoritäten infrage stellt.
Ungeduld und Uneinigkeit führen zu oft chaotisch wirkenden Aktivitäten. Es besteht die Gefahr, dass Teammitglieder abspringen.
Phase 3 der Teambildung: Vertrautheit und Intimität („Norming“)
Wenn der „Sturm“ vorüber ist, kommt es zu einer deutlichen Beruhigung. Die Teammitglieder haben sich untereinander kennengelernt, akzeptieren ihre Rollen und Normen und sind in der Lage, Konflikte konstruktiv auszutragen.
Ein Zusammengehörigkeitsgefühl entsteht, und die Teilnehmer zeigen verstärktes persönliches und zwischenmenschliches Engagement. Die Produktivität steigt, da die Energie der Einzelnen nicht mehr anderweitig gebunden ist.
Phase 4: Differenzierung („Performing“)
Nach all diesen notwendigen Phasen wird das Team schließlich zu einer effektiv arbeitenden Einheit. Die Mitglieder akzeptieren sich und ihre Rollen und richten ihre Energien gemeinsam auf die Teamziele aus.
Jeder hat seinen Platz gefunden; Gruppennormen und -traditionen spielen jetzt eine große Rolle bei der Tätigkeit.
Teamentwicklung ist das tägliche Brot eines Teamleiters und des Teams selbst. Auch wenn es nicht immer bewusst geschieht, arbeitet ein Team permanent an seiner Weiterentwicklung und entscheidet, wohin der Weg gehen soll. Auch in gut funktionierenden Teams sollten Sie aber von Zeit zu Zeit eine Zäsur setzen und das Team zu einer Auseinandersetzung mit sich selbst ermutigen. Den Rahmen dazu kann jede Teamsitzung bieten.
Im Idealfall kann ein externes Teamtraining die Zusammenarbeit wesentlich verbessern und entscheidende Impulse für die weitere Entwicklung geben.
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