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Mobbing

Wenn der Job zur Hölle wird

Lästereien, Schikanen und gezielte Anfeindungen durch Kollegen können die Arbeit zur Hölle machen. Fiese Mobbing-Attacken sind nicht nur schlecht für das Büroklima, sondern machen ihre Opfer auch krank.

Quelle: Fotolia.com © Daniela Stärk

Nicht nur Jugendliche im schulischen Umfeld werden zu Mobbingopfern. Mobbing ist ein gesellschaftliches Phänomen, das auch Erwachsene betrifft. 72 Prozent aller Vorfälle finden laut einer Studie des Versicherers ARAG in der Arbeitswelt statt. Im stressigen Arbeitsalltag sind Spannungen unter Kollegen manchmal kaum zu vermeiden. Doch wenn sich gezielte, langandauernde Mobbing-Übergriffe gegen einen einzelnen Mitarbeiter richten, kann es schwere Folgen für dessen psychische und physische Gesundheit haben und außerdem die Produktivität am Arbeitsplatz mindern. Der Leidensdruck durch Mobbing verursacht damit hohe Kosten für Unternehmen und Krankenkassen. Laut der ARAG-Studie lassen sich mindestens fünf Krankheitstage pro Jahr auf Mobbing zurückführen.

Was ist Mobbing?

Nicht jede Lästerei oder Konfliktsituation gilt als Mobbing. Die Gewerkschaft ver.di definiert es als "das systematische Anfeinden, Schikanieren und Diskriminieren von Arbeitnehmern untereinander oder durch Vorgesetzte bzw. Arbeitgeber. Es sind Verhaltensweisen, die in ihrer Gesamtheit die Persönlichkeit und die Würde des Betroffenen verletzen und damit die Gesundheit. Mobbing ist gekennzeichnet durch schikanöses, tyrannisierendes oder ausgrenzendes Verhalten am Arbeitsplatz mit dem Ziel diese Person loszuwerden. Es muss sich um fortgesetzte, aufbauende, über einen längeren Zeitraum andauernde Verhaltensweisen handeln, auch wenn sie nicht nach einem vorgefassten Plan erfolgen". Mobbing kann mit dem Lästern und Tuscheln über einen Kollegen beginnen und sich später in offenen Spott und fiese Tricks wie gefälschte Fotos steigern. Die Täter imitieren zum Beispiel den Gang oder die Sprechweise des Betroffenen, geben ihm verletzende Spitznamen, kritisieren ihn auf eine überzogene Art und Weise oder ignorieren ihn gänzlich. Sie sorgen schließlich für einen schlechten Ruf des Kollegen, sodass dieser zunehmend in Isolation gerät.

Was können Opfer tun?

Viele Mobbingopfer fühlen sich ausgegrenzt und hilflos. Aus Scham oder Ohnmacht suchen sie oft keine oder erst sehr spät Hilfe. Doch, um gesundheitliche, berufliche und private Negativfolgen der Mobbingattacken abzuwenden, müssen sie so schnell wie möglich etwas dagegen tun. Hilfreiche Strategien gegen Mobbing sind:

  • Selbstbewusst auftreten und sich nicht durch ungehaltene Kritik und Spott beeindrucken lassen.
  • Den Konflikt aktiv angehen und analysieren. Oft wird gemobbt, um Personal abzubauen.
  • Das Gespräch mit dem Mobber unter vier Augen suchen.
  • Mobbingattacken gegenüber dem Vorgesetzten, Betriebsrat oder vertrauenswürdigen Kollegen thematisieren und Verbündete gewinnen.
  • Arbeitsleistungen genau protokollieren, um sie im Zweifelsfall vorweisen zu können.
  • Vertraglich festgelegte Arbeitspflichten nicht übererfüllen.
  • Ausgleich im Privatleben durch Hobbys und Entspannung im Familien- und Freundeskreis suchen, um auf andere Gedanken zu kommen.
  • Sich an professionelle Anlaufstellen wenden.

Die 1997 gegründete Mobbing-Zentrale bietet Hilfe mit Beratungsangeboten und vermittelt qualifiziertes Fachpersonal wie Psychologen, Rechtsanwälte und Ärzte, die sich auf das Thema Mobbing spezialisiert haben. Auf der Seite des Beratungsservices Questico wird über die Gefahren des Mobbings informiert und telefonische Unterstützung bei Mobbing am Arbeitsplatz angeboten. Weitere nützliche Informationen und Hilfe-Hotlines finden Betroffene auf der Seite des Bündnisses gegen Cybermobbing .

Mitarbeiter sollten für das Thema Mobbing beispielsweise durch Schulungen und Informationsveranstaltungen sensibilisiert werden. Die Stärkung des Betriebsklimas ist ein wichtiger Faktor, um Mobbingfällen vorzubeugen.

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