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Welche Aspekte sind beim Teamaufbau im Unternehmen zu beachten?
Gruppenarbeit zieht sich mittlerweile von der Schule über die Universität und Ausbildung bis hin zu Unternehmen. Teamarbeit ist demnach ein grundlegender Bestandteil dieser Institutionen. Diese kann jedoch nur mit einem leistungsstarken Team zu einem Erfolg werden. Der alte Satz „Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied“ trifft hier zu: Es gilt, jeden Mitarbeiter in das Team einzufügen und jeden zu einem starken Teammitglied zu machen.
Schwache Teams sorgen im schlimmsten Fall für einen Leistungsabfall; eine Situation, die sich keine Firma wünscht.
Trotz dieses Risikos wird aber weiterhin von einer Vielzahl an Unternehmen auf Teamwork gesetzt. Die neue Firmenphilosophie ist verständlich - viele Menschen arbeiten im Team einfach besser zusammen. Allerdings ist dafür der Aufbau zu beachten. Nur, wenn dieser gut durchdacht ist, kann auch das schwache Glied in einer Kette stark werden. Um das Team-Building zu erklären, ist es vor allem wichtig, die Bedeutung des Teamworks in den Unternehmen zu verstehen.
Warum ist Teamwork so wichtig?
- Neue Unternehmensstrukturen
- Steigerung der Motivation
- Bedeutung des Team-Buildings für unterschiedliche unternehmerische Bereiche
Einige Firmen fragen sich, ob sie tatsächlich ein Team brauchen, um die anfallenden Aufgaben zu erledigen, oder ob es nicht reicht, einzelne Mitarbeiter damit zu beauftragen. Auf der Webseite der Wirtschaftspsychologischen Gesellschaft sind Fragen aufgeführt, die bei der Entscheidung helfen; wird die Mehrheit mit Ja beantwortet, sollte ein Team eingesetzt werden.
- Ist die Arbeit komplex, sodass ein Einzelner sie nicht erledigen kann?
- Wird das Ergebnis besser, wenn mehrere Fachkompetenzen beteiligt sind?
- Ist die Aufgabe additiv?
- Sind gemeinsame, verbindende Ziele vorhanden?
- Sind andere Ressourcen sowie genügend Zeit vorhanden?
Aus diesen Fragen ist ersichtlich, dass sich nicht jede Aufgabe für Teams eignet - einige dafür aber ganz besonders. Vor allem im Bereich der Kundenbindung sowie der Produktionserhöhung kann es ratsam sein, ein Team zu bilden, das Lösungsvorschläge erarbeiten soll. Dies zeigt ein Umdenken der Unternehmen an - es sind nicht mehr nur die Führungsetagen, die Ideen in eine Verbesserung des Tagesablaufs einbringen.
Neue Unternehmensstrukturen
Mitarbeiter haben Autonomie und tragen Eigenverantwortung - mit dieser Voraussetzung können sich Teams entwickeln, die gemeinsam an Lösungen für bestimmte Probleme arbeiten. Statt dass die Weisungen nur von oben kommen, können sich die Mitarbeiter aktiv einbringen und versuchen, die Vorgehensweisen der Firma zu verbessern. Das letzte Wort hat zwar der Chef, aber allein die Möglichkeit, etwas beizusteuern zu den täglichen Prozessen, das berücksichtigt werden kann, bedeutet für viele eine hohe Motivation. Die neuen Unternehmensstrukturen, die die Teamarbeit berücksichtigen, sorgen allein deswegen daher für eine erhöhte Produktivität der Angestellten.
Steigerung der Motivation
Neben der Möglichkeit, sich aktiv im Unternehmen einzubringen, sorgt die Gruppenarbeit generell für eine erhöhte Motivation. Es gilt, mit anderen zusammen etwas zu erarbeiten. Die Gruppenmitglieder verlassen sich aufeinander. Um seine Position im Team zu festigen und vielleicht sogar in der Achtung der Kollegen und Vorgesetzten aufzusteigen, bringen sich viele daher motiviert ein und beteiligen sich aktiv an den Problemlösungsprozessen. Firmen schaffen durch die Teamarbeit folglich eine erhöhte Motivation - ein positiver Aspekt, der bei der Entscheidung für oder gegen diese Arbeitsweise berücksichtigt werden sollte.
Bedeutung des Team-Buildings für unterschiedliche unternehmerische Bereiche
Es gibt Bereiche, in denen sich das Team-Building anbietet und andere, in denen es eher nicht angebracht ist. Generell bestehen aber mehr Bereiche, in denen dies umzusetzen ist. Für Firmen ist dies von Vorteil, da sie ihre Mitarbeiter so motiviert organisieren können und außerdem die Einarbeitung neuer Angestellter direkt im Team stattfinden kann - so finden diese schnell ihren Platz und lernen außerdem von den Kollegen die Strukturen des Unternehmens kennen. Wer direkt mit einer Teamarbeit konfrontiert wird, fühlt sich meist zudem wohler - er bekommt nur einen Teil Verantwortung übertragen und nicht direkt die vollständige Verantwortung, sodass er es sich erst akklimatisieren und in der Firma zurechtfinden kann, ehe er versucht, mehr Bereiche für sich zu übernehmen.
Abgesehen von der Einarbeitung ist das Team-Buildung für folgende Bereiche in Unternehmen nützlich:
- Maßnahmen entwickeln zur Qualitätsverbesserung, Kosteneinsparungen und Verringerung der Arbeitsunfälle
- Verbesserung der Kundenzufriedenheit
- Erhöhung der Produktivität
- Vorschläge und Verbesserungen zur Optimierung der Arbeitsprozesse entwickeln
Zentrale Faktoren beim Aufbau eines Teams
- Vier verschiedene Charaktere
- Die Rahmenbedingungen für ein gutes Team
Es gibt einige Dinge beim Teamaufbau zu beachten. Es reicht nicht aus, die Mitarbeiter einfach mit einer gemeinsamen Aufgabe zu betrauen und sie in einen Raum zu setzen. Es gilt, die unterschiedlichen Charaktere zusammenzufügen, sodass ein Teamgeist entsteht und sie gerne zusammen arbeiten. Dabei sind Konflikte vorprogrammiert - es liegt in der Verantwortung des Teamleiters, dass er diese erkennt und entsprechend darauf reagiert. Dafür ist es wichtig, dass der Leiter einerseits weiß, wie ein Team am besten aufgebaut ist. Wenn er sich die Kollegen selbst aussuchen darf, die ihn unterstützen, ist dies vor allem wichtig. Außerdem sollte er die Rahmenbedingungen kennen, die ein gutes Team ausmacht. Einfach nur eine Aufgabe zu stellen und zu erwarten, dass bei der Arbeit von selbst eine Bindung zwischen den Kollegen entsteht, ist keine gute Variante. Meist führt so etwas nur zu wenig Erfolg. Es gilt, eine Balance der drei Kernfaktoren des Teams herzustellen.
Vier verschiedene Charaktere
Es gibt in einem Team verschiedene Charaktere, die vorhanden sein sollten. Dabei ist zu bedenken, dass ein Mensch meist eine Mischung aus einem bestimmten Teamcharakter ist; vier Stück sind es insgesamt, die im Folgenden beschrieben werden. Natürlich besteht eine Gruppe meist aus mehr als vier Mitgliedern - hier ist es wichtig, eine einigermaßen gute Balance zwischen den verschiedenen Charakteren zu finden, damit ein effektives Arbeiten möglich ist. Sind beispielsweise nur Kontrolleure in einem Team, aber keine Kreativen, werden kaum neue und innovative Ideen gefunden, die für die Problemlösung wichtig sind.
Da ein menschlicher Charakter aber selten linear verläuft, vermischen sich die hier vorgestellten Charaktere miteinander. Ein Beispiel aus dem Sport zeigt dies sehr gut: Die Rolle des Torwarts besteht eher darin, das Spiel von hinten zu kontrollieren; wenn kein Angriff auf sein Tor droht, kann er Anweisungen an sein Team geben, da er von hinten einen anderen Blick darauf hat als die Spieler mitten im Geschehen. Wird aber ein Torwart wie Manuel Neuer betrachtet, ist es klar, dass dieser nicht nur die Rolle als Kontrolleur einnehmen möchte, sondern auch als Macher: Er ist bei Spielen oft vorne mit dabei, lässt sein Tor auch gerne mal schutzlos zurück, um dem Gegner den Ball abzuspielen. Diese Vermischung von Teamcharakteren ist bei jedem Menschen vorhanden - und notwendig, damit effektives Arbeiten möglich ist.
Sammler/in
Dieser Charakter sorgt sich um das Finden von Informationen. Er weiß, wo etwas nachzulesen ist. In der Recherche ist er oft unschlagbar schnell - hier liegt seine Stärke. Das Team kann darauf zählen, dass es von ihm Daten, Statistiken und Erfahrungen erhält. Allerdings mangelt es dem Sammler an Kreativität: Neue und innovative Gedankenansätze gelingen ihm meist nicht gut, er verlässt sich lieber auf das Althergebrachte. Aber dennoch ist seine Rolle im Team wichtig. Ohne die Recherche zu dem bestimmten Themengebiet wissen viele Teams nicht, wo sie mit ihrer Arbeit anfangen sollen. Dieser Charakter sorgt daher für das so notwendige Vorwissen.
Kontrolleur/in
„Wie genau soll das funktionieren?“ Diese Frage ist häufig von diesem Teamcharakter zu hören. Er stellt sich zwar nicht generell quer bei innovativen Ideen, möchte aber die Absicherung haben, dass sie nicht in einem Desaster enden. Er bildet daher die kritische Instanz, fragt nach und überprüft. Es ist schwer, an ihm vorbeizukommen, aber nicht unmöglich. Ohne einen Kontrolleur würde das Team wahrscheinlich viele Ideen entwickeln, die nur schwer bis gar nicht umzusetzen sind - er ist dafür verantwortlich, dass alles in geregelten Bahnen verläuft und auch kreative Ansätze durchführbar sind. Wie schon im Beispiel mit dem Torwart erwähnt: Er hat das gesamte Spiel im Blick und versucht, durch die Kontrolle den bestmöglichen Einsatz des Teams zu erhalten. Gibt es allerdings zu viele der Kontrolleure im Team, erlahmen die Aktivitäten, da zu viel Kontrolle die Kreativität einschränkt.
Kreative
Innovative Ideen, die intuitiv entwickelt werden - dies macht den kreativen Charakter aus. Er grübelt gerne selbst über ein Problem nach und macht sich nur selten bei anderen schlau. In gedankliche Sackgassen gerät er fast nie, da er durch seine Kreativität immer wieder neue Lösungswege entwickelt. Dabei sucht er aber stets den eleganten Weg, um Anerkennung und Bewunderung von seinen Teammitgliedern zu erhalten. Er ist der Antrieb, der die gesamten Charaktere nach vorne bringt, ohne ihn wären die Lösungen nur halb so innovativ. Allerdings benötigt er auch ein wenig Kontrolle, da er sonst das Rad immer wieder neu erfinden würde.
Macher/in
Jemand im Team muss dafür sorgen, dass die Ideen in die Tat umgesetzt werden. Er organisiert, verteilt Zuständigkeiten und ist auch selbst ganz vorne mit dabei. Er gibt die Zeitvorgaben vor und verteilt die Rollen im Team. Da er zudem eine starke Persönlichkeit hat, ist es ihm möglich, seine Vorstellungen nachhaltig durchzusetzen. Sein Organisationstalent sorgt für die guten Ergebnisse im Team. Ohne die Fragen, die dieser Charakter stellt, und seine Umsetzung in die Tat, wären alle Überlegungen und Kontrollen der restlichen Teammitglieder nichtig - innovative Lösungsvorschläge müssen immerhin auch umgesetzt und nicht nur beredet werden.
Die Rahmenbedingungen für ein gutes Team
- Soziale Kompetenzen stärken das Team
- Humor sorgt für gute Zusammenarbeit
- Vertrauen sorgt für Effizienzsteigerung
Neben den verschiedenen Charakteren müssen auch die Rahmenbedingungen für ein gutes Team passen. Dazu zählen unter anderem folgende Aspekte:
- Fünf bis zehn Mitglieder pro Team mit möglichst gleichem Qualifikationsgrad
- Auf gleiche Anteile der verschiedenen Charaktere achten
- Identifizierung der Mitglieder mit dem Ziel muss möglich sein
- Teamleiter muss individuelle Aufgaben klar herausstellen
- Erfolgsanreize schaffen, damit die Teamarbeit sich lohnt
- Regelmäßige Besprechungen, damit alle auf dem neusten Stand bleiben und Probleme angesprochen werden können
Damit diese Rahmenbedingungen funktionieren, ist eine gute Arbeitsatmosphäre zu erschaffen. In einem Team gehört dafür mehr dazu, als nur einen guten Arbeitsplatz mit netten Kollegen zu haben. Es gilt, die Mitarbeiter zu einer guten Zusammenarbeit zu bewegen, damit alle am gleichen Strang ziehen und sich jeder mit seinen vollen Kräften in die Aufgabe einbringt.
Außerdem fördert ein humorvoller Umgang das Vertrauen der einzelnen Mitglieder untereinander - ein weiterer Aspekt, der bei dem Team-Building beachtet werden sollte.
Vertrauen sorgt für Effizienzsteigerung
Wenn das Vertrauen fehlt, ist es schwierig, zusammen zu arbeiten. Jedes Ergebnis oder jeder Lösungsweg wird noch einmal selbst überprüft, damit auch wirklich keine Fehler vorliegen. Dies bedeutet einen Mehraufwand an Zeit - ein effizientes Arbeiten sieht anders aus. Es ist daher wichtig, dass die Teammitglieder sich vertrauen und nicht ständig alles nochmals überprüfen müssen. Dadurch erhöht sich die Effizienz wie von selbst. Beim Aufbau des Teams sind daher drei Faktoren besonders zu beachten: Ehrlichkeit, Authentizität und Transparenz. Wenn diese sowie eine Prise Humor vorhanden sind, sollte sich das Vertrauen zwischen den einzelnen Mitgliedern von selbst einstellen.
Tipps für den Team-Building-Prozess
Ein gutes Team aufzubauen, bedeutet einiges an Vorüberlegungen: Welcher der Mitarbeiter hat die nötigen sozialen Kompetenzen? Wer verkörpert welche Teamcharaktere? Es ist wichtig, seine Angestellten zu kennen, um dies einschätzen zu können - selbst die schüchternen können sich bei einer Gruppenarbeit immerhin hervortun und ihren Macher- oder kreativen Charakter zeigen. Es gilt hier daher, nicht nur Sympathien zu beachten, sondern vor allem die Fähigkeiten objektiv zu beurteilen. Soft Skills sind zudem wichtig; Es kann möglich sein, einen bisher eher außenstehenden Mitarbeiter durch die Teamarbeit in die Firma zu integrieren. Es kann aber auch die Situation eintreten, dass durch das fehlende Vertrauen die Effektivität stark nachlässt. Hier gilt es daher, genau abzuwägen, wer sich in der Gruppe einordnen kann und wer nicht. Das Team-Building wird außerdem zu Recht als ein Prozess bezeichnet; es kann einige Tage bis Wochen dauern, ehe jedes Mitglied seinen Platz in der Gruppe gefunden hat und effektiv mitarbeitet. Aufgabe des Teamleiters ist es, diesen Prozess zu unterstützen und klare Aufgaben zu verteilen. Diese Phase ist aber nicht künstlich voranzutreiben - im schlimmsten Fall können dabei starke Konflikte auftreten und das Vertrauen zerstören. Wenn die dynamischen Prozesse einer Gruppenbildung aber nur unterstützt werden, entsteht ein guter Zusammenhalt der Mitglieder und eine effektive Arbeitsweise ist möglich.
Soziale Kompetenzen stärken das Team
Eine soziale Sensibilität in Teams sorgt für eine Leistungssteigerung. In einer Studie untersuchte Anita Williams mit ihren Kollegen 699 Menschen, die in Gruppen von zwei bis fünf Personen arbeiteten; auf tomoff.de gibt es weitere Informationen zu der Studie. Das Ergebnis war, dass die Intelligenz der Gruppe eher weniger mit der Intelligenz jedes einzelnen zusammen hängt, sondern mit der durchschnittlichen sozialen Sensibilität. Soziale Dynamik ist daher essentiell, um ein starkes Team aufzubauen. Dies impliziert, dass es einen Geschlechtermix innerhalb der Gruppe gibt. Rein aus Männern und Frauen bestehende Teams arbeiten nicht so effektiv wie eines, in dem beide Geschlechtergruppen vorhanden sind. Die sozialen Kompetenzen sollten daher bei der Auswahl der Teammitglieder beachtet werden - Soft Skills sind nach wie vor von großer Bedeutung.
Humor sorgt für gute Zusammenarbeit
Gute Laune fördert die Kreativität, die Motivation und die Effektivität. Aus diesem Grund sollte auch die Arbeit im Team nicht immer nur ernst sein. Ein lockerer Spruch zwischendurch, der die Kollegen zum Schmunzeln bringt, sorgt für eine gesteigerte Lust an der Arbeit. Humor fördert die gute Arbeitsatmosphäre - und ist damit unabdingbar, um gute Rahmenbedingungen für das Team zu schaffen. Der Team-Zusammenhalt wird dadurch gestärkt und der Stress reduziert. Beides sind Faktoren, die sich positiv auf die Ergebnisse der Gruppenarbeit niederschlagen. Wer gerne mit der Gruppe arbeitet, wird sich auch gerne für diese motivieren und seine Kreativität einbringen.
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