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Mindestlohn
Mindestlohn – die aktuelle Diskussion
Die Diskussion über den Mindestlohn reist nicht ab. Immer wieder wird über die Höhe oder die Notwendigkeit in einzelnen Branchen diskutiert. Jede Partei hat andere Vorstellungen.
Auch die Gewerkschaften beteiligen sich an der Diskussion. ver.di ist für einen einheitlichen, die IG Metall für einen branchenbezogenen Mindestlohn. Funktionäre anderer Gewerkschaften sind wiederum gegen einen Mindestlohn. Sie argumentieren, dass damit die Tarifautonomie eingeschränkt werden würde. Wie man sieht, die Meinungen gehen weit auseinander.
Aber auch die Befürworter eines Mindestlohns sind sich keineswegs einig. Jeder will einen andere Höhe von unter 6 Euro bis über 10 Euro wird alles depatiert. Um das Chaos der Vorschläge komplett zu machen, wird auch über eine Verknüpfung mit einem Kombilohn diskutiert. Wie die verschiedenen Vorstellungen unter einen Hut gebracht werden sollen, ist jedoch fraglich.
Mindestlohn – was ist das?
Mindestlöhne können in der Art der Umsetzung, im Aufbau und der Struktur variieren. Ein Mindestlohn ist zunächst ein durch den Staat oder durch Tarifpartner verbindlich festgelegtes Mindestarbeitsentgelt bzw. ein verbindlich festgelegter Mindeststundenlohn. Und wie man sieht, beginnen hier bereits die ersten Unterschiede in der Ausgestaltung. Möchte man einen Stundenlohn oder ein Monatsentgelt festsetzen und wenn letzteres, welche Arbeitszeit soll dabei zugrunde gelegt werden.
Dann stellt sich die Frage, ob ein einheitlicher Mindestlohn für alle Arbeitnehmer oder branchenweite Mindestlöhne eingeführt werden sollen. Zusätzlich kann man die Höhe eines Mindestlohns auch an das Alter, die Qualifikation, die Region oder die Berufserfahrung koppeln, sowie Ausnahmeregelungen bei Einstellungen gering qualifizierter Arbeitnehmer oder Jugendlicher festlegen. Nicht zuletzt gilt es noch, die nicht ganz unwichtige Frage: "Wie hoch soll er denn eigentlich sein?", zu berücksichtigen.