Die Entsendung von Arbeitnehmern ins Ausland ist für viele Unternehmen aufgrund der fortschreitenden Globalisierung alltäglich geworden. Legt Ihnen Ihre Firma einen Entsendungsvertrag vor, sollten Sie darauf achten, dass dieser mindestens folgende Regelungen enthält:
Aufgabenbereich
Der zukünftige Aufgabenbereich sollte möglichst konkret beschrieben werden, einschließlich der fachlichen und disziplinarischen Befugnisse. Es sollte auch klar formuliert sein, wem Sie unterstellt sind und an wen Sie berichten.
Dauer der Entsendung
Diese beträgt üblicherweise zwischen 2 und 4 Jahren mit der Option zur ein- oder mehrmaligen Verlängerung. Hier ist auch die Rückrufmöglichkeit durch den Arbeitgeber zu regeln. Die ordentliche Kündigung kann während der Dauer der Entsendung ausgeschlossen werden.
Bezüge
Die Gesamtbezüge werden regelmäßig aufgegliedert in monatliches Grundgehalt, Auslandszulage, Prämie, Tantieme etc. Die Auszahlung kann in Euro und/oder Landeswährung erfolgen. Hier sollte auch eine jährliche Gehaltsanpassung sowie der maßgebende Wechselkurs angegeben werden. Eventuell können Sie auch eine Nettogehaltszusage durchsetzen.
Steuern
Hier ist ein Hinweis auf geltende steuerliche Regelungen und auf das gegebenenfalls anzuwendende Doppelbesteuerungsabkommen mit dem ausländischen Staat erforderlich.
Sozialversicherung
Auf die während der Entsendung weiterhin geltende deutsche Sozialversicherung sollten Sie ebenfalls achten.
Nebenleistungen
Meist werden zusätzlich Anreize geboten wie Firmenfahrzeug, Mietübernahme oder Mietzuschuss, Übernahme von Schul- und Kindergartenkosten, Sprachkurse, Nachteilausgleich durch steuerlich anerkannte Sätze für den Verpflegungsmehraufwand usw.
Reisekosten
An dieser Stelle erfolgt eine Regelung über notwendig werdende Dienstreisen sowie über private (jährliche) Hin- und Rückflüge für Sie und Ihre Familie.
Erkrankung und Unfall am Arbeitsort
Üblich ist der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung für Sie und Ihre Familie, evtl. zusätzliche Leistungen des Arbeitgebers bei Invalidität und Tod, Abschluss weiterer Versicherungen bei Freizeitunfall, Haftpflicht, Kfz-Versicherung, Hausrat, Reisegepäck und Umzug.
Notfälle
Wichtig sind auch Regelungen für Fälle höherer Gewalt (Rückruf, Kosten etc.) sowie ein finanzieller Ausgleich bei nicht verschuldeter Freiheitseinschränkung.
Arbeitszeit/Urlaub
Hier werden Sie sich an die am ausländischen Aufenthaltsort geltenden gesetzlichen Bestimmungen und betrieblichen Gepflogenheiten anpassen müssen.
Umzugskosten
Die Firma übernimmt in der Regel die Kosten für Umzug und Transportversicherung einschließlich der Rückreisekosten.
Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis
Für die allermeisten Auslandstätigkeiten ist vorab eine gültige Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis zu beantragen. Hier hilft Ihnen Ihr Arbeitgeber.
Rückkehrklausel
Sehr wichtig: Ihnen sollte bei Ihrer Rückkehr zumindest die Weiterbeschäftigung in Ihrer Position vor Antritt des Auslandseinsatzes zugesichert werden, besser noch: eine Stelle in Deutschland, die hinsichtlich Verantwortungsbereich, Einkommen und Anforderungen Ihren im In- und Ausland gesammelten Erfahrungen und Leistungen entspricht. Besonders vorteilhaft wäre, wenn Sie vertraglich festschreiben, dass Ihnen bei Ihrer Rückkehr eine bestimmte Position (beruflicher Aufstieg) zugesichert wird.
Geltung einer bestimmen Rechtsordnung
Im Arbeitsvertrag sollte stets die Geltung deutschen Rechts vereinbart werden.
Gerichtsstandsvereinbarung
Regelmäßig besteht Ihr Arbeitgeber darauf, dass als Gerichtsstand der Sitz des Arbeitgebers in Deutschland vereinbart wird. Zulässig sind aber auch andere Gerichtsstandsvereinbarungen, etwa Ihr Wohnsitz.
Betriebliche Altersversorgung
Im Entsendungsvertrag sollte auch die Fortgeltung der betrieblichen Altersversorgung enthalten sein einschließlich der Frage, ob während der Auslandstätigkeit die Beiträge hierzu entrichtet werden oder ob für diese Zeit die Betriebszugehörigkeit nur angerechnet wird.