Auch, wenn es manche zum Schmunzeln bringt: Chinesen klauen inzwischen auch bei Chinesen. Trotzdem kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass Produktpiraten Schaden anrichten. Denn sie übernehmen unerlaubt ein technisches oder gestalterisches Wissen, das sich ein Unternehmen selbst mit Geld- und Zeitaufwand erarbeitet hat.
Auch geht ein Produktpirat kein Marktrisiko ein – denn er stiehlt nur erfolgreiche Produkte. Kopiert wird alles, auch die Produkte von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Denen fehlt allerdings häufig noch ein Bewusstsein für das Problem.
Alles ist interessant für Fälscher
Ob im Laden oder im Internet: Gefälschte Software, Medikamente, Uhren, Modeartikel, Handtaschen oder Accessoires finden ihre Abnehmer. Plagiate im Maschinenbau werden auch auf Messen an den Kunden gebracht. Dabei kann man grundsätzlich 2 Formen von Fälschungen unterscheiden:
- Markenpiraterie: Dabei handelt es sich um das illegale Verwenden von Zeichen, Namen oder Logos der Markenhersteller.
- Produktpiraterie: In diesem Fall werden Produkte verbotenerweise nachgebaut, für die die rechtmäßigen Hersteller z. B. die Erfindungs-, Design- oder Verfahrensrechte besitzen. Doch der rechtliche Schutz greift nicht immer: so im Bereich der Mode, wenn ein Gestaltmusterschutz durch geringfügige Änderungen umgangen werden kann.
Konsequenzen auch für Sie als Endverbraucher
Für die bestohlenen Unternehmen geht es um Umsatzverlust und um Imageschäden. Die Fälscher müssen damit rechnen, dass sie immer öfter entdeckt und bestraft werden, da selbst China inzwischen zur Aufklärung in manchen Fällen beiträgt.
Und auch der Endverbraucher muss wissen, dass Plagiate von minderer Qualität und teilweise sogar gefährlich sind, etwa bei Medikamenten.
Fälschungen treffen aber vor allem den Lebensnerv westlicher Industrienationen. Denn aufgrund der Existenz von Billiglohnländern leben wir von unseren Ideen, nicht mehr von unserer Produktion.