Um ortsunabhängig zu arbeiten, benötigt man den passenden Beruf – darüber hinaus aber ist nur sehr wenig von Nöten, um überall ein mobiles Büro eröffnen zu können.
Ob Menschen heute produktiv sind oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab. Ein Aspekt aber verliert zumindest für Angestellte und Freelancer, die im «Informationsgewerbe» tätig sind, immer stärker an Bedeutung: der Arbeitsort. War es noch vor zehn Jahren schwierig, woanders als am eigenen Büro-Schreibtisch Tätigkeiten zu verrichten, werden dank portabler Geräte, nahezu omnipräsenter Breitbandverbindungen und sich langsam wandelnder Normen in Bezug auf Präsenzerwartungen immer ausgefallenere Arbeitsorte möglich.
Ich habe in den letzten Jahren von mehreren Dutzend Orten aus gearbeitet. Mal für längere Zeit, mal nur für ein paar Stunden (zum Beispiel im Flugzeug oder am Bahnhof), mal für ein paar Tage (etwa im Rahmen eines Kurztrips). Erforderte dies anfänglich noch einiges an Planung und Vorbereitung, entstand mit der Zeit eine ziemliche Routine. Ich weiß heute ganz genau, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen und welche Arbeitsmittel ich benötige, um von nahezu jedem Ort auf diesem Planeten meine Arbeit erledigen zu können. Es folgt eine Zusammenstellung der essentiellen Werkzeuge:
Ein möglichst kleiner Laptop mit möglichst langer Batterielaufzeit
Je kleiner und leichter mein Notebook ist und je länger der Akku ohne Stromversorgung laufen kann, desto flexibler bin ich. Selbst auf kleinsten tischartigen Ablagen lässt sich ein 11-Zoll-Gerät aufklappen. Und wenn die Steckdose zu weit weg oder gerade belegt ist, dann wird einem dank einer hervorragenden Akkuleistung nicht gleich die Produktivität vermiest. Als ich jüngst von einem 13 Zoll zu einem 11-Zoll-Notebook gewechselt bin, hatte ich Bedenken, dass das Display einfach zu winzig ausfallen könnte. Doch diese Sorge war unbegründet.
Steckdosen-Adapter
Wie sagt man so schön: Andere Länder, andere... Steckdosen. Anfänglich legte ich mir noch regionenspezifische Adapter zu, die ich einer kleinen «Kabel- und Utility»-Tüte in meiner Tasche transportiere. Mittlerweile bin ich zu einem Universaladapter gewechselt. Der Mudder-Universal-Adapter funktioniert in den meisten Ländern, bringt außerdem USB-Anschlüsse mit und hat sich für mich bewährt. Vergleichbare Adapter anderer Hersteller sind sicher genauso gut.
Zusatz-Batterie für das Smartphone
Ein Smartphone mit leerer Batterie ist schon im privaten Alltag lästig. Wenn man arbeitet, vervielfachen sich die negativen Auswirkungen noch. Ein Batterie Pack ist daher für mich Pflicht. Schon weil mein Smartphone manchmal mangels WLAN-Verbindung auch als Modem für mein Notebook oder Tablet dient. Im Notfall lässt sich per USB-Kabel freilich auch das Notebook als Stromquelle verwenden. Doch dann steht man am Ende auch ohne funktionstüchtiges Arbeitsgerät da.
VPN-Zugang
Wer ortsabhängig arbeitet, wird früher oder später mit einem offenen WLAN zu tun haben. Da aber noch lange nicht alle Onlinedienste und Apps auf eine verschlüsselte Datenübertragung via https setzen, empfiehlt es sich sehr, die Verbindung über freie WLANs mit einem VPN-Tunnel abzusichern. Einen guten kostenfreien Service bietet ZenMate. Darüber hinaus existieren viele andere kostenpflichtige Anbieter . Eine Investition, die meiner Ansicht nach sehr sinnvoll ist.
Kaffee (und Wasser)
Ich hatte zwar jüngst testweise eine Woche lang auf Kaffee verzichtet . Aber danach bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich Kaffee einfach zu gerne habe, um Abstinenz zu praktizieren. Außerdem verspüre ich tatsächlich bei jedem Pott einen Kreativitätsschub und einen Drang, irgendetwas zu erledigen. Bei der Wahl meiner Unterkunft empfinde ich es somit durchaus als wichtig, dass die Kaffeeversorgung irgendwie sichergestellt ist. Darüber hinaus trinke ich große Mengen an Wasser – wo möglich, direkt aus der Leitung.
Fertige Speisen zu akzeptablen Preisen
Wenn ich unterwegs bin, möchte ich ungern die Zeit mit Kochen verbringen – zumal etwa in Hotels ohnehin selten Zimmer mit Küchen zu finden sind. Aber selbst bei Airbnb-Wohnungen stehe ich selten hinter dem Herd. Die Zeit für die Zubereitung von Speisen nutze ich dann doch lieber, um die Umgebung zu erkunden. Entsprechend großen Bedarf habe ich daran, kleine Restaurants und (gesunde) Fast-Food-Lokalitäten in der unmittelbaren Umgebung meines Wohnorts vorzufinden. Eine Alternative sind auch Lieferdienste, wobei man dazu wohl etwas länger an einem Ort ansässig sein muss, um zu diesem Schritt zu greifen.
Das war’s auch schon. Abgesehen von dem offensichtlichen Faktor der Verfügbarkeit eines Internetzugangs benötige ich wirklich nicht viel, um ortsunabhängig ein Level hoher Produktivität zu erreichen. Schöne neue Welt.
Würdet ihr mit diesen “Arbeitswerkzeugen” auskommen? Was benötigt ihr noch?
Foto: Flickr/125167502@N02 , CC BY 2.0