Wir brauchen für das tägliche Leben oft viel mentale Energie.
Im zweiten Teil der «Kraft tanken»-Serie stelle ich ein paar Überlegungen dazu an, woher man die Energie denn eigentlich holt und welche Energieräuber man enttarnen sollte.
Manchmal macht es so richtig Freude, sich voller Enthusiasmus in die Arbeit zu stürzen oder einem Hobby nachzugehen. Auch wenn es uns in solchen Momenten weniger auffällt: Selbst dann kostet uns dies Kraft. Dasselbe gilt für die Pflege von Beziehungen und Freundschaften – bei allem Positiven, das sie uns zurückgeben. Einige Anregungen, wie man seinen Energiehaushalt im Lot hält.
1. Sich «erden»
Wenn mir der Boden unter den Füssen zu entgleiten droht, wird es Zeit, mich zu «erden». Das mache ich, indem ich mir eine kurze Auszeit in der Natur gönne. Ich verlasse das Büro und gehe raus. Zwei Wege, sich zu erden, haben mir besonders geholfen.
Zum einen reicht es mir, einen Stein oder sonst einen Gegenstand aus der Natur aufzuheben und mit allen Facetten zu verinnerlichen: Schattenwurf, Farbe, Gestalt. Dinge aus der Natur sind wahre Kraftspender!
Zum anderen atme ich tief durch und stelle mir vor, ich wäre ein Baum. Ich spüre, wie meine weitverzweigten Wurzeln tief in die Erde reichen und durch meine Fusssohlen die Energie aus der Tiefe aufsteigt.
2. Sich vertrauen
Nicht alles im Leben ist zum Glück reine Routine. Viele Entscheidungen, die wir treffen müssen, können uns ängstigen. Je länger ich jeweils überlege, desto unsicherer werde ich und die Entscheidung kostet umso mehr Kraft.
Nebst der Vergegenwärtigung der Entscheidungsmöglichkeiten sowie aller Pros und Contras hilft mir meistens das Bauchgefühl: Oft habe ich schon entschieden, bevor mir der Kopf alle Vor- und Nachteile vorspielt! Diese Entscheidung ist unbewusst und basiert auf gemachten Erfahrungen. Der Trick liegt darin, diesem Instinkt zu vertrauen und mit so gemachten Entscheidungen zu leben. Damit spare ich Kraft und stärke mein Selbstvertrauen.
3. In Bewegung bleiben
Bewegung ist Energie. Ein kurzes Jogging über Mittag, ein zügiger Spaziergang oder Badminton statt dem obligaten Bier nach Feierabend – wenn es gelingt, sich zur Bewegung aufzuraffen, hat man hinterher meist mehr Energie, da der Kopf viel freier ist.
Ich fahre zum Beispiel mit dem Fahrrad zur Arbeit (können nicht alle), steige ein paar Stationen vor meiner Haltestelle aus dem Bus und gehe den Rest zu Fuss, nehme konsequent die Treppe statt den Lift und baue kleine Dehn- und Bewegungsübungen in meinen Büroalltag ein. Oder ich gehe, um meine Wasserflasche aufzufüllen (nie ganz, damit ich bald wieder gehen muss), zwei Stockwerke nach unten zum Wasserhahn. Oder ich mache ein paar Kniebeugen - und bringe so meine Bürokollegen zum Lachen. Zudem habe ich mir vorgenommen, wieder mit Power-Yoga anzufangen, sobald ich mich von meinem Bandscheibenvorfall erholt habe.
Mit welchen Übungen holt Ihr Euch die Energie für den Alltag?
Bild: Dan4th Nicholas bei flickr.com (CC BY 2.0)