Während dem Unterricht oder einer Präsentation zu schlafen, ist nicht die beste Idee. Doch wie eine Studie zeigt, hilft ein Schläfchen das Gelernte besser zu verarbeiten und zu behalten.
Die Psychologin Jessica Payne und ihre Kollegen von der University of Notre Dame in Indiana beobachteten für ihre Studie 207 Studenten, die durchschnittlich sechs Stunden pro Nacht schliefen. Die Studienteilnehmer schauten sich jeweils um 9 Uhr morgens oder 9 Uhr abends semantisch verwandte oder unverwandte Wortpaare an. Abwechselnd wurden sie 30 Minuten später, 12 oder 24 Stunden danach zu den Wortpaaren befragt.
Zwei Arten von Gedächtnis
Das deklarative Gedächtnis (Wissensgedächtnis) erinnert sich an Fakten und Ereignisse und kann in episodisches Gedächtnis (Ereignisse) und semantisches Gedächtnis (Fakten) unterteilt werden. Wir alle brauchen beide Arten - in dem wir uns zum Beispiel erinnern wo wir geparkt haben (Ereignis) oder wir merken uns, wie ein Kollege genannt werden will (Fakt). Beim 12 Stunden-Test wurde deutlich, dass das Erinnerungsvermögen nach sechs Stunden Schlaf viel ausgeprägter war, als wenn die Probanden 12 Stunden wach waren. Dies bezieht sich jedoch nur auf unverwandte Wortpaare. Bei den verwandten Wortpaaren war zwischen Tag und Nacht kein Unterschied auszumachen.
24 Stunden nach dem Lernen zeigte sich, dass diejenigen, die sich kurz nach dem Lernen schlafen legten, bei der Befragung viel besser abschnitten als diejenigen, die danach noch mehrere Stunden aufblieben und sich mit anderen Dingen beschäftigten.
Schlafen begünstigt das Lernen
«Unsere Studie bestätigt, dass Schlafen direkt nach dem Lernen das Erinnerungsvermögen begünstigt», sagt Payne. Schlafen begünstigt beide Arten unseres Gedächtnisses - je früher man sich nach dem Lernen schlafen legt, desto eher können wir uns am nächsten Morgen an Ereignisse und Informationen erinnern. Wir tun also gut daran, vor einer Prüfung oder einer wichtigen Präsentation die Unterlagen kurz vor dem Einschlafen nochmals durchzugehen.
Eine gute Alternative zum Schafe zählen ist diese Methode allemal.
Bild: Rick Hall bei flickr.com (CC BY 2.0)