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Schweizer Verlage: Besinnlichkeit - trotz Internet

Der Schweizer Verlag Tamedia bastelt seit einer Weile an einem neuen Online-Newsportal. Dessen Start wird nun erstmal verschoben - wegen einer Kreativpause eines Mitarbeiters. Das finden wir super.

haben wir in unserem internen Wiki alle herzlich gelacht. Der zweitgrößte Verlag der Schweiz, die Tamedia AG , will sein schon länger angekündigtes Newsportal nicht im Frühling, sondern erst im Herbst 2008 launchen. Der Hauptgrund: Der neue Chef des Projekts, Peter Wälty, macht eine mehrmonatige Kreativpause, während der er an einem Buch arbeitet. An einem Buch über James Bond. Wälty gegenüber medienlese.com:

 

Der Arbeitstitel heisst «James Bond und die Schweiz». Die Figur, das Phänomen, die Filme und die Verbindungen zur Schweiz. Mit reichlich Bildmaterial, das bisher gänzlich unbekannt war. Co-Autor ist Michael Marti. Erscheinen wird es voraussichtlich im Oktober 2008.

 

Aber im Gegensatz zu den Kollegen Medienbloggern finden wir Produktivitätsblogger hier das gar nicht absurd und schlafwagenmäßig, sondern absolut großartig und nachahmenswert.

Ich mein': Ein gemeinsames Newsportal mehrerer Tageszeitungen wird verschoben, weil der Chef ein Buch über James Bond schreiben möchte. Das ist ein Sieg über die Hektik! Eine Kreativpause hat Vorrang vor dem Schneller-Größer-Aktueller-Nachrichtengeschäft im Internet. Und das übrigens zu Recht: Auf noch mehr Berichterstattung von Primaries und Caucuses, Steuerfahndungs-Festspielen, Superstar-Suchen und Gemäldedieben können wir auch noch eine Weile warten. imgriff.com fordert: Nehmt Euch ein Beispiel an Wälty und seinem Arbeitgeber, Ihr Projekteanschieber in den Verlagen dieser Welt! Auf dass man in Zukunft in Euren Büros mehr Dialoge dieser Art hört:

"Wir müssen jetzt auch so ein Nachrichtenportal für junge Leute machen! Mit Dagmar Berghoff als Videobloggerin!" - "Joa, können wir schon machen. Aber ich geh erst noch ein paar Kilometer auf dem Jacobsweg."

"Wir brauchen viel mehr Bildergalerien! Mit noch mehr auseinandergerissenen Sätzen!" - "Ja, morgen, jetzt will ich erstmal mit meiner Leica den Nebel über dem See fotografieren."

"Mann, wo bleiben denn die IVW-Zahlen vom letzten Monat?" - "Weiß auch nicht, aber lass uns doch erstmal da drüben an der Hauswand die Efeublätter zählen."

Hach. Schön.

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