Bang & Olufsen präsentiert sein neues DECT-Telefon, das durch ein außergewöhnliches Design und ein paar äußergewöhnliche Funktionen auffällt - leider auch durch einen außergewöhnlichen Preis von über 600 Euro.
Wer in Deutschland ein schnurloses Telefon kauft, der hat nicht viel Auswahl: Gigaset beherrscht mit seinen zweifelsohne nicht schlechten Geräten den Markt, dann gibt es noch ein wenig Philips, Panasonic, und das war es schon. Designmäßig unterscheiden sich die Modelle nicht besonders voneinander. Geradezu mutig ist da das Telefon, das Bang & Olufsen jetzt präsentiert: Das Beocom 5 bricht mit einigen Konventionen. Das fängt schon damit an, dass man nicht mehr auf der Bedienseite, sondern auf der Rückseite in das Gerät spricht. Statt "Abheben" und "Auflegen" ist ein kreisrundes Rad in der Mitte des Mobilteils angebracht, das für die entsprechende Funktion rechts oder links gedrückt werden muss - wenn es nicht in der Basisstation liegt. Denn hebt man es von dort ab, wird direkt verbunden.
Stichwort Basisstation: diese dient zugleich als Auflade- und Freisprecheinrichtung. Mit dem Netz verbinden beide das Gerät nicht, hierfür ist eine separate Box zuständig. Diese hat gleich zwei verschiedene Amtsanschlüsse. Beocom kann also auf zwei Hochzeiten tanzen: entweder für privaten und beruflichen Anschluss eines Ich-AGlers oder für Amts- und VoIP-Anschluss, etc. Das Display gibt klar an, ob Sie auf Leitung 1 oder 2 angerufen werden, und Sie können die Leitung durch Tastendruck wählen.
Stichwort Tastendruck: Die Bedienung ist, hat man sich mal an die merkwürdige Benutzung des iPodähnlichen Rads gewöhnt, einfach. Auch die Installation ist keine Wissenschaft: man muss nur einmal auf der Rückseite der Anschlussbox ihre Nummer notieren. Mobilteile anmelden geht dann ganz einfach, indem man diess Funktion einfach aufruft, die gefundene Basisnummer mit der vergleicht, die dort steht (meist dürften die identisch sein, da es unwahrscheinlich ist, dass gerade jemand anderes sein B&O-Mobilteil anmeldet). Also muss man sich keine PIN merken und eintippen, wie es bei Gigaset & Co. üblich ist.
Die Basis lässt sich auch mit verschiedenen Mobilteilen kombinieren, jede kann dann eine andere Display-Grundfarbe haben. Die "Handys" können Sie unterschiedlich benamen, dann wird bei internen Gesprächen (die auch möglich sind) der Name angezeigt. Genau wie bei Anrufen von Personen aus dem Telefonbuch. Aber das ist keine herausragende B&O-Eigenschaft, das können die Gigasets auch.
Fazit des kurzen Tests: Das Beocom 5 ist ein robustes, komfortables und elegantes Telefon, das seine Aufgabe gut erfüllt. Für den, der das Besondere sucht und das nötige Kleingeld dafür hat.