Dyson ist bekannt für originelle Produkte wie den beutellosen Zyklonstaubsauger oder den Händetrockner Airblade. Ein Ventilator aus dem Hause der Briten passt in diese Reihe: Er kommt ohne Rotoren aus. Bei uns im Test zeigt sich, dass dies sehr gut funktioniert.
Dyson Air Multiplier AM06 Test: Wie gut ist der Ventilator?
Was man Dyson lassen muss: Der Hersteller schafft innovative Produkte mit einem Kniff. Da kommt ein Staubsauger auch ohne einen Beutel oder einen Filter aus (DC52). Der Händetrockner funktioniert endlich einmal effektiv und versucht, Keime dabei zu bekämpfen (Airblade). Oder: Warum den Boden erst saugen, dann wischen, wenn das mit dem passenden Gerät (Dyson Hard) in einem Arbeitsschritt möglich ist?
Das Problem an Dyson-Geräten ist für gewöhnlich der Preis: Man zahlt auch schon einmal das drei- bis fünffache dafür, was weniger innovative Geräte kosten. Ähnlich ist es auch mit dem Ventilator Dyson AM06. AM steht kurz für Air Multiplier, ein Produkt der Dyson-Cool-Serie. Der Ventilator im Handel kaum unter 250 Euro zu haben, bietet aber dafür den Luxus, ohne Rotorblätter auszukommen, endlich leise zu sein und sich kinderleicht aufstellen zu lassen. Ist das den hohen Preis wert? Wir haben es getestet.
Ein Ventilator ohne Rotorblätter
Zunächst einmal sei vorweg genommen: Ja, ein Ventilator kann offenbar auch ohne Rotorblätter funktionieren - und das gar nicht einmal schlecht. Der Luftstrom wird im Dyson AM06 über einen Motor schon im Inneren des Ventilators erzeugt, die Luft im Sockel angesaugt. Der Motor wird über den gleichen Luftstrom gekühlt und deswegen auch bei Dauerbetrieb nicht heiß.
Der Luftstrom tritt aus dem ringförmigen Gebläse aus und ist auch fünf Meter weiter noch gut spürbar. Er tritt kegelförmig aus, lässt sich also gut auf eine Person lenken. Über die mitgelieferte Fernbedienung lässt sich allerdings auch eine Oszillation einstellen.
Dyson AM06 getestet: Kinderleichte Bedienung
Beginnen muss man die Testbeschreibung allerdings schon beim Auspacken des Geräts. Der Dyson AM06 wird in zwei Teilen geliefert: dem Standfuß mit Netzkabel und dem ringförmigen Luftschacht. Man setzt den Ring auf den Sockel, arretiert den Verschluss wie auf dem Gehäuse angegeben, und fertig. Der Ventilator ist startklar.
Alles weitere steuert man mit der mitgelieferten, ebenfalls selbsterklärenden Fernbedienung: Ein-Aus, Direktbelüftung oder Oszillation, Timer, Leistung. Ein- und Ausschalten lässt sich der schicke Ventilator auch am Standfuß selbst und über Gedrückthalten der Power-Taste lässt sich hier auch die Leistung auf einer Skala von 1 bis 10 ohne die Fernbedienung einstellen.
Der Dyson AM06 ist das wohl erste technische Gerät, bei dem ich völlig ohne Gebrauchsanweisung auskam und sie nicht einmal später noch zu Rate zog. Wie es der Test zeigt: Das Gerät ist selbsterklärend, kühlt gut und lässt sich leicht reinigen. Das Innere und Äußere des Rings kann man mit einem Staubtuch trocken oder feucht abwischen. Das dürfte der große Gewinn gegenüber allen Rotorventilatoren sein.
Nicht leiser oder stärker als andere Ventilatoren
Als Vergleichsobjekt steht mir ein gut fünf Jahre alter und damals für rund 70 Euro gekaufter Rowenta Zenitude Standventilator zur Verfügung. Um die hier schon leicht verstaubten Rotoren abzuwischen, müsste ich das absichernde Metallrost erst aufschrauben und zusätzlich reinigen. Das ist definitiv aufwändiger als beim Dyson AM06.
Dafür zeigt mein Vergleich, dass sich der Rowenta vor dem Dyson nicht verstecken muss, was Lautstärke und Luftstrom anbelangt. Im Gegenteil: Auf voller Stufe ist der Zenitude zwar etwas lauter, lässt aber einen kleinen Orkan vom Stapel. Auch auf mittlerer Stufe übertrifft der Zenitude den Dyson beim Luftstrom; die Lautstärke ist dabei ähnlich hoch. Immerhin: Hier hat Dyson im Vergleich zu früheren Modellen offenbar deutlich nachgebessert. Der AM06 ist schön leise und dabei auf dem Niveau anderer Ventilatoren.
Fazit
Der Dyson AM06 schlägt die Konkurrenz in mehreren Punkten. Das Aufstellen und Bedienen des Gerätes ist kinderleicht und selbsterklärend. Hier muss nichts groß zusammengeschraubt werden. Einmal zwei Teile ineinander stecken - fertig. Auch das coolere, deutlich designbewusstere Aussehen hat der Dyson. Auf die Rotoren zu verzichten, wirkt wie eine clevere Idee, die gleichzeitig die Sicherheit erhöht. Dass sich der Ventilator dadurch viel leichter reinigen lässt, ist ein Zusatzpunkt und erlaubt es damit, sauberere Luft auszupusten.
Kommt es allerdings hart auf hart, dann dürfte bei einem 35 Grad heißen Büro ein guter Rotoren-Ventilator den kühleren und stärkeren Luftstrom erzeugen. Deutlich lauter als ein Dyson Air Multiplier muss ein gutes Gerät dabei auch nicht zwingend sein. Dafür aber erheblich preiswerter: einen guten, leisen Standventilator erhält man schon für 70 bis 80 Euro. Das zeigt ein Blick in die Regale im Medienfachmarkt um die Ecke oder die Verkaufs-Charts von Amazon.
Wer sich gerade einen Ventilator kaufen will, muss es also davon abhängig machen, ob ihm ein chices Design, eine leichte Handhabung und Reinung den deutlichen Aufpreis wert sind. Ein gutes Produkt, das steht außer Frage, ist der Dyson Cool AM06 allemal.