JMC Lutherie ist ein kleines Unternehmen in der französischsprachigen Schweiz, das handgefertigte Gitarren aus 350 Jahre alten Fichten herstellt, die von einem 80-jährigen Baumpflücker ausgesucht werden. Aus dem gleichen Holz sind auch die Soundboards von JMC: Lautsprecher mit einer Membran aus Tonfichte, die herkömmlichen Stereolautsprechern in einer Vielzahl von Punkten überlegen sein sollen.
Herkunft und Auswahl des Holzes
JMC Lutherie kauft kein Holz vom Händler, sondern setzt schon viel früher bei der Auswahl der Hölzer für seine Gitarren und Soundboards an. Man verlässt sich auf die Dienste des 80-jährigen "Baumpflückers" Lorenzo Pellegrini, der durch seine Erfahrung unter Zehntausenden von Bäumen im Risoud-Wald den perfekten finden und auswählen soll. Hunderte verschiedener Kriterien berücksichtigt er: Standort, Sonnenbestrahlung, Regelmäßigkeit der Rinde und den Verlauf der Fasern. Laut Prospekt wird der Baum "Ende des Herbstes bei absteigendem Mond gepflückt". Anschließend wird er geviertelt, in dünne Bretter zerteilt, die zwischen drei und zehn Jahren getrocknet werden.
Aus diesen Brettern entsteht dann durch die Kunst des Gitarrenbauers Jeanmichel Capt das Soundboard, über das der Hersteller sagt, es erzeuge ein "ausgewogenes, lebendiges und allgegenwärtiges musikalisches Klima, wie in einem Konzert." Deckenleisten bringen die zusammengeleimten Bretter des Soundboards in die geschwungene Form und sollen ihm Schwingungsfähigkeit und Stabilität wie bei einer Gitarrendecke verleihen.
Technische Daten und Kaufpreise
Die Mindestvoraussetzung zur Ansteuerung eines Soundboards ist ein Verstärker mit 2 x 80 W an 8 Ohm. Das Soundboard ist 89 x 89 x 21 cm groß, wiegt 12 kg und wird einfach an die Wand gedübelt. Die Bandbreite des Frequenzbereichs geht von 25 bis 25.000 Hz.
Mindestens 8.900 Schweizer Franken (etwa 7.280 Euro) muss man für ein Soundboard hinlegen. So etwas kauft man nicht im Internet, sondern vor Ort. Oder man hört es zunächst einmal im eigenen Heim Probe. Darum hat JMC Lutherie keinen Online-Shop für seine Soundboards, sondern verlinkt lieber die Adressen der Anbieter. Wer nicht so viel investieren möchte, kann kleiner anfangen. Mit der JMC Acoustic Docking Station . Sie soll Musik, die über ein Smartphone oder eine andere Quelle abgespielt wird, "harmonisch verstärken". Die kostet 690 Schweizer Franken (565 Euro) und lässt sich per Mail bestellen.
Fazit
Mein persönliches Fazit: In welcher Mondphase die Bäume geschlagen werden, ist mir persönlich eigentlich egal. Die 350 Jahre vor dem Fällen und die handwerklichen Fähigkeiten desjenigen, der die Soundboards zusammenbaut, dürften entscheidender für die Klangqualität sein. Ob der Klang aber den Preis rechtfertigen kann? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Anhören würde ich mir ein Soundboard schon mal gerne. Aber kaufen? Kann ich mir nicht vorstellen.
Mehr Infos über das JMC Soundboard gibt es auf der Website des Herstellers.