Ratgeber

Spam-Mails und Hoaxes erkennen und richtig reagieren

Spam Mail Getty Images Plus | iStock

In der geschäftlichen Kommunikation hat die E-Mail seine Vorgänger wie das Fax zum großen Teil abgelöst. Aber mit der Wichtigkeit dieses Kommunikations-Kanals landen auch immer mehr unerwünschte Mails wie Spam und Hoaxes im Eingang des Postfachs. Woran erkennt man diese und was sollte man im Umgang mit ihnen vermeiden?

Was ist eigentlich eine Spam-Mail, beziehungsweise ein Hoax?

Als Spam bezeichnet man unverlangt eingesendete Mails. Zum Beispiel gehören dazu Newsletter, für die man sich nie angemeldet hat, unseriöse Verkaufsangebote für Viagra und ähnliche Medikamente, angebliche Kontaktanfragen interessierter exotischer Damen oder der Vorschlag, unglaubliche Summen für wenig Arbeit zu verdienen.

Meist werden diese Mails von völlig unbekannten Menschen gesendet. An folgenden Anzeichen lassen sich Spam-Mails erkennen.

Die E-Mail ist in einer Fremdsprache verfasst

Wenn man nicht gerade in einem internationalen Unternehmen arbeitet, bei dem der tägliche Austausch mit Kollegen aus Nachbarländern zum Alltag gehört, wird man Mails wohl auf Deutsch versenden und empfangen.

Eine E-Mail von einem unbekannten Absender in einer Fremdsprache (meist Englisch) ist ein erstes Warnzeichen. »Dear Friend« ist eine ebenso typische Anrede wie »Hallo my new friend«. Ein Vermeiden der direkten Ansprache oder die Nutzung des Teils der eigenen E-Mail-Adresse vor dem @, also zum Beispiel »Hallo Kontakt«.

  • Seriöse Mails werden immer Ihren richtigen Namen als Anrede verwenden!

Falsche Rechtschreibung, falsche Zeichen

Besonders Spam-Mails, dazu verleiten wollen, einen Malware-verseuchten Anhang herunterzuladen und die sich als offizielle Bank- oder Behördenmails ausgeben, sind daran zu erkennen: Die Mail strotzt vor Rechtschreibfehlern, Umlaute stammen erkennbar aus einer anderen Schrift. Das alles sind Hinweise darauf, dass es sich um eine Spam-Mail handelt.

Auch das Ersetzen einiger Buchstaben durch Zahlen oder ähnliche Zeichen ist ein beliebtes Mittel von Spam-Versendern, um durch eventuelle Filter von Mailprogrammen zu rutschen. "V1agra" ist ein typisches Beispiel dafür.

Nie auf Mails von Finanzinstituten reagieren, die zur Eingabe von Daten auffordern

Manche der gefälschten Mails, die vermeintlich von einer Bank oder einem Kreditkarteninstitut verschickt werden, sind sehr gut gemacht. Sie verwenden zum Beispiel das echte Logo des vorgeblichen Unternehmens.

Aber sobald ein Link darin enthalten ist, der zu einer Seite führt, auf der man seine Daten eingeben soll (angeblich, um Sie zu verifizieren oder vor einer Hacking-Attacke zu schützen), weiß man, das etwas faul ist. Kein Finanzinstitut wird jemals per Mail so eine Aufforderung verschicken!

Der Hoax: Spam von Freunden und Bekannten

Hoax-Mails sind insofern ein besonderes Problem, da die unverlangten Mails in diesem Fall von wohlmeinenden Freunden und Bekannten kommen.

Als Hoax bezeichnet man eine Art elektronischen Kettenbrief. Eine Falschmeldung, die dazu auffordert, diese Meldung weiterzuverbreiten. So wird zum Beispiel davor gewarnt, auf Parkplätzen vor Einkaufszentren Damenhandschuhe als Werbegeschenk anzunehmen, weil diese mit winzigen Nadeln präpariert seien, die unbemerkt die Betäubungsdroge Scopolamin unter die Haut spritzten - ein typischer Hoax.

Genau wie die Mail, die einen Knochenmarkspender für einen angeblich an Leukämie erkrankten Freund sucht oder um Verbreitung bittet, um damit einem krebskranken Kind seinen letzten Wunsch zu erfüllen - besonders schäbig, da hier Mitleid und Hilfsbereitschaft der Menschen ausgenutzt werden.

Beim Hoax-Info Service der TU Berlin kann man sich schnell und einfach darüber informieren, ob ein Freund, der einem solche Nachrichten schickt, einem Hoax aufgesessen ist. Und man kann den Mail-Versender darüber aufklären und bitten, vor dem nächsten unbedachten Versenden selbst nachzusehen, ob es sich nicht wieder mal um einen Hoax handelt.

  • Seriöse Anliegen werden nie per Kettenbrief kommuniziert.

Fazit: Was tun gegen Spam und Hoaxes?

  • Auf Spam-Mails sollte man niemals antworten. Damit zeigt man dem Versender nur, dass die E-Mail-Adresse abgerufen und gelesen wird, der Spam also den Adressaten erreicht. Die Adresse wird wertvoller und kann auch an andere Versender verkauft werden oder in anderen Listen Verwendung finden.
  • Erhält man immer wieder Spam-Mails eines Versenders, kann man in seinem Mailprogram eine Regel oder einen Filter erstellen, der diese Mails direkt und ungelesen in den Papierkorb befördert.
  • Wer das Spam-Aufkommen von vornherein möglichst gering halten will, gibt seine geschäftliche E-Mail-Adresse wirklich nur an Geschäftskontakte und verwendet zur Anmeldung bei Newslettern, Gewinnspielen oder Webdiensten eine kostenlose Adresse der üblichen Anbieter. Eine solche Mail-Adresse von Google zum Beispiel bietet den Vorteil ausgezeichneter vorgegebener Spam-Filter, die zudem ganz einfach durch eigene ergänzt werden können.

Erst denken, dann klicken

Erhält man eine Mail eines unbekannten Versenders, sollte man stets zögern, Anhänge herunterzuladen oder auf Links zu klicken. Hinter der angeblichen Rechnung steckt in der Regel Schadsoftwaree und der Link dient dazu, Daten abzugreifen.

Beachtet man diese einfachen Regeln, ist man relativ sicher davor, in der Flut der Spam-Mails unterzugehen oder auf Betrüger hereinzufallen, die den Kontakt per E-Mail suchen.

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