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Finanzspritze

Fünf Wege, um an eine Finanzspritze fürs Unternehmen zu kommen

Die Ausgangssituation ist immer gleich: Ein innovativer, motivierter Gründer möchte durchstarten. Egal, worum es sich bei der Idee des Gründers inhaltlich handelt – Grundvoraussetzung für eine Unternehmensgründung sind immer auch die Finanzen, die stimmen müssen. Zur Gründung braucht es eine Finanzspritze, um durchstarten zu können. Während dem laufenden Geschäft braucht es eine Finanzspritze, um Investitionen tätigen zu können oder einfach nur das Geschäft am Laufen zu halten. Welche Möglichkeiten es gibt, an diese Finanzspritze zu kommen, verrät der folgende Beitrag.

Quelle: pixabay.com © rawpixel

1.) Die Finanzspritze aus dem Sparstrumpf

Es ist die simpelste Methode, sein Unternehmen zu finanzieren, die es überhaupt gibt. Die Rede ist von der Finanzspritze aus dem Sparstrumpf. Wer sich an den uralten Spruch gehalten hat, in guten Zeiten zu sparen, um „in der Not“ etwas auf der hohen Kante zu haben, der kann die Chance nutzen, sein Unternehmen auch aus eigener Tasche zu finanzieren. Ob das Ersparte wirklich angespart wurde, ein Erbe ausgezahlt wurde, ein Lottogewinn Geld auf das Konto gezaubert hat oder eine Sportwette positiv verlief, ist dabei nebensächlich. Entscheidend sind hingegen vor allem diese Vorteile: Volle Kostenkontrolle und 100 Prozent Gewinnbeteiligung. In der Branche ist bei diesem Finanzierungsmodell häufig die Rede vom „Bootstrapping“ .

2.) Klare Regelungen für Freunde und Bekannte

Reicht das Ersparte aus dem Sparstrumpf nicht aus, kann es eine Option sein, Geld für die Gründung in den Kreisen der Familie, der Bekannten und der Freunde zu erfragen, aber Achtung: Nicht umsonst ist häufig die Rede davon, Geld zerstöre Freundschaften. Deswegen ist es umso wichtiger, mit offenen Karten zu spielen. Wer sich Geld von Freunden, Bekannten oder Verwandten leiht, muss diesen solide Informationen über das Unternehmen gehen. Ein kleiner Businessplan wirkt sehr professionell, obgleich dieser nicht so umfangreich bestückt sein muss wie ein Finanzplan, der der Bank vorgelegt wird. Die wichtigsten Faktoren, die es zu klären gilt, sind:

  • Wie viel Geld wird benötigt?
  • Wofür wird das Geld benötigt?
  • Wann wird das Geld benötigt?
  • Wann wird das Geld zurückbezahlt?
  • Welche Rechte hat der Geldgeber?
  • Was hat der Geldgeber von seiner Leihgabe?
  • Beim klassischen Crowdfunding erhält der Finanzpartner für sein Investment nur eine kleine Gegenleistung – beispielsweise in Form eines Präsents.
  • Beim spendenbasierten Crowdfunding handelt es sich rein buchhalterisch betrachtet um eine reine Spende – ohne Gegenleistung.
  • Das Crowdinvesting ist hingegen die klassische Form des Investitionsgeschäfts: Für eine Finanzspritze in Form von Eigenkapitel gibt es für den Investor eine Rendite.
  • Unter Crowdlending wird das klassische Kreditgeschäft zusammengefasst: Für einen Betrag X an Fremdkapital gibt es eine entsprechende Rückzahlung.

3.) Fündig werden im Dschungel der Förderoptionen

Wer nicht zwingend nur in der Riege der Bekannten auf die Suche nach einer Finanzspritze gehen möchte, kann sich beispielsweise auch bei einem Gründungswettbewerb vorstellen oder um eine Förderung bewerben. Allerdings ähnelt der Markt in diesem Bereich wahrlich einem Dschungel. Die klassischen Ansprechpartner sind die KfW-Bankengruppe, die für viele Ansprüche, Ansätze und Vorhaben das passende Kreditmodell vorhält. Auch die Europäische Investitionsbank und der Europäische Investitionsfonds könnten zu sinnvollen Fördertöpfen werden, aus denen die Finanzspritze für das neu gegründete Unternehmen gezogen werden kann. Darüber hinaus gibt es regionale Fördertöpfe auf Bundeslandebene, die Bafa, die Zuschüsse bietet, und diverse Gründerfonds, die dann meist inhaltlich zum neu gegründeten Unternehmen passen müssen.

4.) Investitionswillige Massen nutzen. So funktioniert’s

Was so kryptisch klingt, ist eigentlich die direkte Übersetzung von „Crowdfunding“. Und das wiederum bedeutet: Das Finanzierungsprojekt wird publiziert, um die Massen (= „crowd“) dazu zu bewegen, sich an einer Finanzspritze zu beteiligen. Auch wenn das Crowdfunding als Option, Geld für das Unternehmen zu bekommen, noch recht „jung“ klingt, gibt es bereits heute zahlreiche Varianten des Crowdfundings:

5.) Gezielte Suche nach einem Finanz- und Unternehmenspartner

Wer ganz gezielt auf die Suche nach einem Finanz- und Unternehmenspartner geht, der tut das, was auch die Gründer tun, die sich beim Fernsehsender Vox jede Woche erneut in die „Höhle der Löwen“ begeben. Sie suchen nach Partnern, die sich finanziell beteiligen und gleichzeitig Know-how einbringen. Im Fernsehformat pitchen die Gründer um die Gunst von Ralf Dümmel, Judith Williams, Frank Thelen, Carsten Maschmeyer, Dagmar Wöhrl und Dr. Georg Kofler.

Fern ab von der Fernsehbühne gibt es dieses Konzept hingegen schon weit länger, allerdings unter dem Namen „Business Angel“. Ein Business Angel ist ein Profi in der Branche, der über Know-how und Kontakte verfügt und diese beiden Komponenten ebenso einbringen will und wird wie die oft so dringend benötigte Finanzspritze. Egal ob ein Engel oder ein Löwe das Unternehmen mit-finanzieren soll, auch hier ist ein durchdachter Finanzplan von großer Bedeutung, um zu erkennen, welche Gegenleistung für welches Investment wirtschaftlich ist.

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